CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2019; 98(S 02): S88
DOI: 10.1055/s-0039-1686108
Abstracts
Otologie

Neuartiger knochenverankerter Port für die Hämodialyse: erste Resultate beim Menschen

A Arnold
1   Universitätsklinik für HNO, Kopf- und Halschirurgie, Bern, Schweiz
,
DE Uehlinger
2   Universitätsklinik für Nephrologie, Bern, Schweiz
,
M Widmer
3   Universitätsklinik für Herz- und Gefäßchirurgie, Bern, Schweiz
,
M Bachtler
2   Universitätsklinik für Nephrologie, Bern, Schweiz
,
T Frei
4   Diavantis SA, Biel, Schweiz
,
M Caversaccio
1   Universitätsklinik für HNO, Kopf- und Halschirurgie, Bern, Schweiz
› Author Affiliations
Kommission für Technologie und Innovation (KTI) der Schweizerischen Eidgenossenschaft
 

Konventionelle zentralvenöse Hämodialysekatheter sind infektanfällig (1.65 – 5.5/1000 Kathetertage). Ausgehend von der bekannten Komplikationsarmut perkutaner Knochenleitungshörgeräte wurde in Bern ein neuartiger Gefäßzugang für die Hämodialyse entwickelt, der knochenverankert hinter dem Ohr implantiert wird (bone anchored port = BAP). Ziel ist die Infektvermeidung durch komplett subkutane Katheterführung und Immobilisierung des Anschlusses. Bisher wurde in Rahmen einer klinischen Prüfung bei sechs dialysepflichtigen Patienten ein BAP implantiert. Einschlusskriterium ist die Kontraindikation für eine arteriovenöse (A/V) Fistel und die Indikation für einen permanenten Hämodialyse-Gefäßzugang. Beobachtet werden Komplikationen, Katheterinfektionen, Verträglichkeit und Funktion. Die bisherigen Implantationen waren komplikationslos. Postoperativ hatten zwei Patienten kutane Wundheilungsstörungen, welche in einem Fall konservativ, im anderen Fall mit einmaliger Wundrevision beherrscht wurden. Die Patienten tolerieren das Implantat sehr gut, Manipulationen sind schmerzfrei. Eine Dialyse ist früh postoperativ möglich. Anschluss und Durchführung der Dialyse erfolgen reibungslos. Beim ersten Implantat musste das Innenventil gewechselt werden, da es sich nicht mehr öffnete. Dies war komplikationslos ohne Anästhesie möglich. Bisher trat keine Katheterinfektion auf. Mit dem neu entwickelten BAP scheint es möglich, Katheterinfektionen zu vermeiden. Der BAP kann somit Patienten, welche nicht über eine A/V-Fistel dialysiert werden können, eine sichere Alternative zu cervicalen oder subclaviculären Kathetern bieten. Das System könnte dank seiner einfachen Handhabung neue Perspektiven für die dezentrale oder Heim-Dialyse eröffnen.



Publication History

Publication Date:
23 April 2019 (online)

© 2019. The Author(s). This is an open access article published by Thieme under the terms of the Creative Commons Attribution-NonDerivative-NonCommercial-License, permitting copying and reproduction so long as the original work is given appropriate credit. Contents may not be used for commercial purposes, or adapted, remixed, transformed or built upon. (https://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/4.0/).

Georg Thieme Verlag KG
Stuttgart · New York