T-Lymphozyten und ihre Veränderungen im Alter bei gesunden Probanden und Patienten mit einem Tumor im Kopf-Hals-Bereich

Einleitung:

Die Zahl der Tumorpatienten im fortgeschrittenen Alter hat in den vergangenen Jahren stetig zugenommen. Da das Immunsystem im Alter entscheidende Veränderungen erfährt, wird angenommen, dass sich der Einfluss von Tumorzellen auf das Immunsystem zwischen jungen und alten Patienten unterscheidet.

Methoden:

Der Einfluss des Alterns auf das Immunsystem wurde anhand von Lymphozyten des peripheren Blutes von gesunden Probanden (n = 48) untersucht, die in drei Altersgruppen unterteilt wurden. Die Ergebnisse wurden mit den Lymphozyten des peripheren Blutes sowie tumorinfiltrierenden Lymphozyten von älteren (n = 20; ≥70J.) und jüngeren (n = 13; ≤69J) Patienten mit Tumoren im Kopf-Hals-Bereich verglichen. Die Frequenzen und Phänotypen von CD4+ und CD8+ T-Lymphozyten sowie von regulatorischen T-Zellen wurden mittels Flusszytometrie gemessen.

Ergebnisse:

Wir konnten einen altersabhängigen Rückgang der Frequenz von CD8+ T-Lymphozyten sowohl bei gesunden Probanden als auch bei den Tumorpatienten beobachten. Die Frequenz der tumorinfiltrierenden T-Lymphozyten nahm bei den älteren Tumorpatienten ebenfalls deutlich ab. Auch die Expression der immunsuppressiven Marker CD73 und CCR7 ging im Alter zurück, während die Expression von PD1 auf T-Lymphozyten des peripheren Blutes sowohl bei den gesunden Probanden als auch bei den Tumorpatienten zunahm.

Schlussfolgerung:

Der Alterungsprozess des Immunsystems unterscheidet sich zwischen gesunden Probanden und Tumorpatienten. Da das veränderte Immunsystem des älteren Menschen die Karzinogenese zu beeinflussen scheint, können die o.g. Beobachtungen möglicherweise einen Einfluss auf künftige Behandlungskonzepte von älteren Patienten mit einem Tumor im Kopf-Hals-Bereich haben, wie beispielsweise die Therapie mit Checkpoint-Inhibitoren.

Publication History

Publication Date:
23 April 2019 (online)