CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2019; 98(S 02): S248
DOI: 10.1055/s-0039-1685917
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Onkologie

Morbus Castleman – eine Fallserie

C Schreiter
1   Helios HNO-Klinik Pirna, Pirna
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Einleitung:

Der Morbus Castleman stellt eine sehr seltene heterogene Gruppe von Lymphknotentumoren mit potentiell schwerwiegendem Krankheitsverlauf dar. Die Krankheit tritt unabhängig von Alter und Geschlecht auf. Man unterscheidet zwischen dem deutlich häufiger auftretendem unizentrischen und dem multizentrischen Typ.

Aufgrund einer oftmals asymptomatischen zervikalen Lymphadenopathie kommt der HNO-Arzt vergleichsweise häufig mit diesem Krankheitsbild in Berührung und trägt seinen Stellenwert in Diagnostik und Therapie.

Material und Methoden:

Innerhalb von 9 Monaten wurden in den Jahren 2017 – 2018 in der HNO-Klinik Pirna bei 3 Patienten die Erstdiagnose eines Morbus Castleman gestellt. Evaluiert wurden der Erkrankungstyp, die Symptomatik sowie die diagnostischen und therapeutischen Maßnahmen.

Ergebnisse:

Im o.g. Zeitraum wurden 3 Patienten (1 männlich, 2 weiblich) im Alter zwischen 46 und 64 Jahren gefunden. Die Dauer und Ausprägung der Symptomatik zeigte sich inhomogen und lag zwischen 3 und 12 Monaten. Bei 2 von 3 Patienten konnte nach chirurgischer Therapie die Diagnose eines unizentrischen hyalin-vaskulären Typs eines Morbus Castleman gestellt werden. In 1 der 3 Fälle lag ein multizentrischer Plasmazelltyp. Die chirurgische Therapie der Lymphknotenexstirpation erfolgte in allen Fällen als kurative Therapie ohne zusätzliche medikamentöse Therapie, ein Rezidiv trat im Nachbeobachtungszeitraum nicht auf.

Schlussfolgerung:

Eine zervikale Lymphadenopathie begegnet dem HNO-Arzt in der Praxis verhältnismäßig häufig. Bleibt sie therapierefraktär ohne konkrete Beschwerdesymptomatik oder Paraklinik sollte ein Morbus Castleman berücksichtigt werden und eine rasche Diagnostik i.S. einer Lymphknotenbiopsie und entsprechendem Staging angeschlossen werden.



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Publication Date:
23 April 2019 (online)

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