Einfluss von Zytostatika und Immuntherapie auf Immun-Checkpoint Expression unterschiedlicher Lymphozyten-Populationen

Einleitung:

Die Immunevasion ist ein wichtiger Mechanismus, der zu unkontrollierter Proliferation und Metastasierung von Tumorzellen führen kann. Hierbei werden natürliche Kontrollmechanismen wie Immun-Checkpoints oder immunsuppressive Zellen ausgenutzt, um eine gegen den Tumor gerichtete Immunantwort zu schwächen. Die Blockade der Checkpoint-Inhibitoren zeigt bereits positive Effekte in der Krebstherapie. Durch vorangegangene Chemotherapie und die Immun-Checkpoint Blockade selbst kann es aber zu Veränderungen der Checkpoint Expression kommen, die den Therapieerfolg beeinflussen.

Methoden:

Multiple Lymphozyten-Populationen (B- und T-Zellen, regulatorische T-Zellen) von gesunden Spendern wurden in vitro mit unterschiedlichen Chemotherapeutika (Cisplatin, Methotrexat, 5-FU) oder Nivolumab behandelt. Die Expression von neun Immun-Checkpoints sowie die Produktion intrazellulärer Zytokine (IL-2, INF-γ, TNF-α) wurde mittels Durchflusszytometrie gemessen.

Ergebnisse:

Nach der in vitro Behandlung mit unterschiedlichen Chemotherapeutika zeigten die Lymphozyten-Populationen eine veränderte Immun-Checkpoint Expression. Abhängig vom verwendeten Zytostatikum zeigten sich hierbei spezifische Effekte. Außerdem konnte nach Nivolumab-Behandlung eine Reduktion der PD-1 Expression auf Protein- und mRNA Ebene sowie eine gesteigerte Zytokin-Produktion gezeigt werden.

Schlussfolgerung:

Chemotherapeutika haben diverse Effekte auf die Regulation spezifischer Immun-Checkpoints. Diese Veränderungen können sich bei einer nachfolgenden Immuntherapie auf den Therapieerfolg auswirken und sollten deshalb berücksichtigt werden.

Publication History

Publication Date:
23 April 2019 (online)