CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2019; 98(S 02): S53
DOI: 10.1055/s-0039-1685870
Abstracts
Onkologie

Die Laryngektomie im Wandel der Zeit

A Knopf
1   HNO Klinik, Klinikum rechts der Isar, München, München
,
S Laban
2   Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie, Universitätsklinik Ulm, Ulm
,
TK Hoffmann
2   Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie, Universitätsklinik Ulm, Ulm
,
C Jacobi
3   HNO Klinik, Klinikum rechts der Isar, München/linik und Poliklinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Klinikum der Universität München, München
,
A Berghaus
4   Klinik und Poliklinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Klinikum der Universität München, München
,
W Föhringer
5   Zentrum für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde, Universitätsklinikum Gießen, Gießen
,
JP Klußmann
6   Zentrum für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde, Universitätsklinikum Gießen/Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde, Uniklinik Köln, Gießen/Köln
,
J Pfeiffer
7   Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Universitätsklinikum Freiburg, Freiburg
,
R Laszig
7   Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Universitätsklinikum Freiburg, Freiburg
,
H Bier
1   HNO Klinik, Klinikum rechts der Isar, München, München
› Author Affiliations
 

Hintergrund:

Der Kehlkopferhalt ist integraler Bestandteil der Behandlung von Larynx- und Hypopharynxkarzinomen. Die gegenwärtige Literatur suggeriert, dass die klassische Laryngo-/pharyngektomie (LPE) einem immer kleiner werdenden Patientenanteil zuteilwird, was jedoch in deutlichem Widerspruch zu den jüngsten Daten des statistischen Bundesamtes steht, das eine über Jahrzehnte gleichbleibende LPE-Rate dokumentiert.

Material und Methoden:

Aus fünf Zentren wurden 783 Patienten mit LPE eingeschlossen (2004 – 2014). Der Kohorte wurden 2.307 Patienten gegenübergestellt, die im gleichen Zeitraum erstmalig an einem Hypopharynx- oder Larynxkarzinom erkrankten und eine Radio(chemo)therapie (C/RT), kehlkopferhaltende Chirurgie (LpreS) oder LPE erhielten.

Ergebnisse:

Im Beobachtungsintervall zeigte sich eine konstante LPE-Rate, wobei 80% primär intendiert waren und 20% in der Rezidivsituation erfolgten. In Hinblick auf die primäre Behandlung zeigte sich für T1/2N0 supraglottische, glottische und hypopharyngeale Karzinome ein vergleichbares Gesamtüberleben (OS) der LpreS vs. C/RT (p = 0,63;= 0,26;= 0,61). Für N+ oder ≥T3/4N0 supraglottische und hypopharyngeale Karzinome waren LpreS/LPE der C/RT überlegen (p < 0,0001 – 0,04). Bei glottischen Karzinomen war die Chirurgie ab T3N0 mit einem besseren OS verbunden (p < 0,0001 – 0,001). Die LPE aufgrund eines Rezidivs war, ausgenommen bei glottischen Tumoren, mit einem schlechteren OS assoziiert als die LPE in primärer Intention.

Schlussfolgerung:

LpreS und C/RT sind bei T1/2N0 Tumoren in Bezug auf das OS gerechtfertigt, wenngleich im Rezidiv ausschließlich glottische Karzinome keine Prognoseverschlechterung erfuhren. In der N+-Situation oder bei Tumoren ≥T3 war die Chirurgie der C/RT überlegen.



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Publication Date:
23 April 2019 (online)

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