Neutrophilen-T-Zell-Interaktion in Tumor-drainierenden Lymphknoten in einem Kopf-Hals-Tumor-Modell

Neutrophile Granulozyten können im Tumormilieu nach entsprechender Stimulierung durch Zytokine pro- oder anti-tumoral wirken. So führt eine Stimulation durch das Zytokin Interferon (IFN) dazu, dass Neutrophile anti-tumoral wirken, indem sie T-Zellen zur Tumorabwehr stimulieren. Im Gegensatz zum unmittelbaren Tumormilieu gibt es keine Erkenntnisse zur Aktivität Neutrophiler in Tumor-drainierenden Lymphknoten (LK). Diese sind die ersten Metastasierungsstationen von Kopf-Hals-Tumoren und von hoher prognostischer und therapeutischer Bedeutung. Ob Neutrophile auch hier pro- oder anti-tumoral aktiv sind, sollte in dieser Studie untersucht werden.

In einem Kopf-Hals-Tumor-Mausmodell wurden Tumor-assoziierte LK in vivo mittels 2-Photonen-Mikroskopie untersucht. Neutrophile und T-Zellen wurden Fluoreszenz-markiert, um eine in vivo-Analyse der Zell-Interaktionen zu ermöglichen. Um Hinweise auf eine IFN-stimulierte, anti-tumorale Aktivierung der Neutrophilen zu erhalten, wurden IFN-Rezeptor defiziente Mäuse (pro-tumorales Milieu) mit Wildtyp-Mäusen (anti-tumorales Milieu) verglichen, zudem Tumor-tragende mit nicht-Tumor-tragenden.

In Tumor-tragenden Mäusen waren in inguinalen LK mehr Neutrophile nachweisbar, als in nicht-Tumor-tragenden. In Tumor-tragenden, IFN-Rezeptor defizienten Mäusen waren absolut mehr Neutophile in Tumor-drainierenden Lymphknoten nachweisbar als in Wildtyp Mäusen. Jedoch war in Wildtyp-Mäusen die Neutrophilen-T-Zell-Interaktion signifikant höher, als in IFN-Rezeptor-defizienten Mäusen.

Die Ergebnisse deuten auf eine vermehrte immunologische Aktivierung in Tumor-drainierenden LK hin. Die IFN-geförderte Neutrophilen-T-Zell-Interaktion lässt auf eine anti-tumorale Aktivität Neutrophiler in den LK schließen und eröffnet Perspektiven für neue Therapieansätze.

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Publication Date:
23 April 2019 (online)