CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2019; 98(S 02): S49
DOI: 10.1055/s-0039-1685855
Abstracts
Onkologie

Klinische Prävalenz und Auswirkungen von Vitamin D-Mangelzuständen bei HNO-Tumorpatienten

S Hadas
1   Klinikum rechts der Isar, München
,
A Pickhard
1   Klinikum rechts der Isar, München
,
M Rentrop
1   Klinikum rechts der Isar, München
,
S Pigorsch
1   Klinikum rechts der Isar, München
,
A Hapfelmeier
1   Klinikum rechts der Isar, München
,
M Buchberger
1   Klinikum rechts der Isar, München
› Author Affiliations
 

Einleitung:

Viele Tumorentitäten sind für HNO-Patienten körperlich und psychisch belastend. Psychische Belastungen werden in der Tumornachsorge weder standardisiert erfasst noch Auslöser hierfür eruiert. Ein Einfluss eines Vitamin D-Mangels auf das Wohlbefinden wird sowohl für die Bevölkerung als auch für andere Tumorarten wissenschaftlich diskutiert. Wir beleuchten erstmals diesen Zusammenhang unter Berücksichtigung vorangegangener Therapien (z.B. Strahlentherapie).

Methoden:

Mittels standardisierter Fragebögen (EORTC, WHO-5) wurde bei 453 Patienten die Lebensqualität (QOL) sowie körperliche/psychische Beschwerden erfasst. Kontrollen erfolgten nach mind. 6 Monaten (n = 152). Bei auffälligem WHO-5 wurden Depressionsscreenings (MINI) erhoben und Hilfen angeboten. Bei der Nachsorge erhobene Vit. D-Spiegel wurden evaluiert und Korrelationen zu Vortherapie sowie den Fragebögen eruiert.

Ergebnisse:

Bei der Ersterhebung zeigten 7,9% der Patienten depressive Verstimmungen. 75,5% wiesen zu niedrige Vit. D-Spiegel auf, wobei QOL-Werte und die Funktionsskalen „physisch“ und „kognitiv“ nicht signifikant mit Vit. D korrelierten. Eine Anhebung oder Normalisierung von Vit. D korrelierte im Verlauf ebenfalls nicht mit einer Verbesserung der QOL-Werte oder den Funktionsskalen. Bzgl. Depressionen zeigte sich durch die Hilfsangebote eine Reduktion auf 3,9% sowie 13 Remissionen, jedoch ohne Korrelation zum Vit. D-Spiegel.

Zusammenfassung:

Unsere Daten zeigen keinen signifikanten Zusammenhang zwischen physischen, psychischen und kognitiven Beschwerden mit dem Vit. D-Spiegel. Eine reine Substitution zur Verbesserung besagter Belastungen ist daher nicht empfehlenswert. Eine standardmäßige Evaluation der Psyche mit spezifischer Therapieanbahnung erscheint aufgrund der hohen Prävalenz sinnvoll.



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Publication Date:
23 April 2019 (online)

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