Die Weichgaumenrekonstruktion nach Tumorresektion mittels mikrovaskulär anastomosiertem Radialistransplantat – Ergebnisse von 44 Fällen

Einleitung:

Ein Fehlen des Weichgaumens führt neben einer Rhinophonia aperta zu einer nasalen Regurgitation bis hin zur Unmöglichkeit einer oralen Ernährung. Daher hat die primären Rekonstruktion nach Tumorresektion, insbesondere in funktioneller Hinsicht, eine sehr große Bedeutung. Sehr gut geeignet ist hierfür, aufgrund seiner guten Formbarkeit das mikrovaskulär anastomosierte Radialistransplantat (Radialis-Tx).

Methoden:

Die klinikinterne elektronische Patientenakte (ePA) wurde nach Patienten, die eine Weichgaumenrekonstruktion mittels Radialis-Tx in den letzten vier Jahren in unserer Klinik erhielten, durchsucht und die Daten hinsichtlich funktionellem und onkologischen Outcome und lokaler Tumorkontrolle ausgewertet.

Ergebnisse:

Im genannten Zeitraum wurden 44 Weichgaumenrekonstruktionen mittels Radialis-Tx durchgeführt.

30 Patienten befanden sich zum Zeitpunkt der Operation im UICC-Stadium III oder IV. In 14 Fällen wurde der gesamte Weichgaumen rekonstruiert und in 30 Fällen bis zu 2/3 des Weichgaumens. Bei über 90% der Patienten (n = 40) war 3 Wochen nach der Operation wieder eine vollständige und dauerhafte orale Ernährung möglich. Bei den übrigen 4 Patienten war dies auch nach 3 Monaten noch nicht möglich, wobei alle Patienten einen T3 Tumor hatten und ein Patient zusätzlich unter einem Korsakow-Syndrom. In dem durchschnittlichen Nachbeobachtungszeitraum von 19 (± 13) Monaten entwickelten 5 Patienten ein Lokalrezidiv. 3 Patienten verstarben an einer Fernmetastasierung und ein Patient nicht Tumor-assoziiert.

Schlussfolgerung:

Die Tumorresektion im Bereich des Weichgaumens, gefolgt von einer Rekonstruktion mittels mikrovaskulär anastomosiertem Radialis-Tx stellt auch bei größeren Tumorstadien ein onkologisch sicheres Verfahren mit einem guten funktionellen Outcome da.

Publication History

Publication Date:
23 April 2019 (online)