CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2019; 98(S 02): S238-S239
DOI: 10.1055/s-0039-1685850
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Onkologie

Die Klavikulaosteotomie als operativer Zugangsweg zu einem Chondrosarkom der ersten Rippe

L Gartmann
1   Universitätsklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie, Magdeburg
,
C Arens
1   Universitätsklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie, Magdeburg
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Einleitung:

Das Chondrosarkom ist ein seltener mesenchymaler, knorpelbildender Tumor. Es macht 10 – 20% aller malignen Knochentumore aus [1]. Ca. 9% der Chondrosarkome betreffen primär die Rippen [2]. Unabhängig von der Tumorätiologie ist die Chirurgie des zervikothorakalen Übergangs durch die enge anatomische Beziehung zur Thoraxwand und der neurovaskulären Achse anspruchsvoll [3].

Kasuistik:

Ein 53-jähriger Patient stellte sich mit einer seit einem Jahr größenprogredienten, schmerzhaften, derben und nicht verschieblichen Raumforderung supra- und infraklaviculär rechts mit lokaler Sensibilitätsstörung vor. Computertomografisch zeigte sich eine polyzystische Raumforderung im vorderen und lateralen Halsdreieck, 9 cm durchmessend, mit Infiltration der Thoraxwand und einem Zwerchfellhochstand rechts.

In Zusammenarbeit mit der Universitätsklinik für Thoraxchirurgie erfolgte die Tumorresektion einschließlich der V. subclavia sowie der 1. und 2. Rippe rechts. Zugangsbedingt wurden die Klavikula und das Manubrium sterni durchtrennt und anschließend osteosynthetisch mit einer Klavikula-Platte und Sternumdrähten versorgt.

Eine Woche postoperativ musste ein Hämatom rechts thorakal mittels VATS ausgeräumt werden. Die histologische Untersuchung ergab ein Chondrosarkom Grad 1 der 1. Rippe. 3 Monate nach OP besteht ein Taubheitsgefühl an der Thoraxwand, eine Kraftminderung der Hand, eine Schultergelenks-Abduktion bis 90 °, eine dezente Unterarm- und Hand-Schwellung rechts sowie eine verstärkte Gefäßzeichnung der rechten Brustwand nach V.-subclavia-Resektion.

Schlussfolgerung:

Tumore des zervikothorakalen Übergangs sind selten. Um den besonderen Ansprüchen der Chirurgie dieser Region mit Beherrschung der möglichen Komplikationen gerecht zu werden, ist eine interdisziplinäre Behandlung notwendig.



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Publication Date:
23 April 2019 (online)

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