CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2019; 98(S 02): S44
DOI: 10.1055/s-0039-1685826
Abstracts
Onkologie

Immunmodulatorische Wirkung von Cisplatin auf hMSC in vitro

S Bischoff
1   Universitätsklinkum Würzburg, Würzburg
,
S Hackenberg
1   Universitätsklinkum Würzburg, Würzburg
,
A Scherzad
1   Universitätsklinkum Würzburg, Würzburg
,
R Hagen
1   Universitätsklinkum Würzburg, Würzburg
,
T Gehrke
1   Universitätsklinkum Würzburg, Würzburg
› Author Affiliations
 

Einleitung:

Der Einsatz von Zytostatika wie Cisplatin ist bei vielen Kopf-Hals-Tumoren Teil des Behandlungsregimes. Das Tumormikromilieu, darunter auch humane mesenchymale Stammzellen (hMSC), ist entscheidend an der Karziogenese beteiligt. Neben seinen zytostatischen Eigenschaften wirkt Cisplatin selbst in subtoxischen Dosen auch immunmodulatorisch. Ziel dieser Arbeit war, diese immunmodulatorische Wirkung von Cisplatin auf hMSC in Bezug auf die Expression von Zytokinen und Wachstumsfaktoren in vitro zu untersuchen.

Methoden:

Verwendet wurden Knochenmarksstammzellen. Die Cisplatin-Exposition erfolgte in subtoxischer Dosierung für 24 Stunden bei weiterer Kultivierung der Zellen über 72 Stunden. Die Kontrollgruppe blieb ohne Zugabe von Cisplatin. Nach entsprechender Kultivierung erfolgten die Analyse der für die Immunmodulation wichtigen Faktoren PGE2, TGF-ß, IL-6 und Ido mittels ELISA. Zum Ausschluss toxischer Wirkungen des Cisplatin auf die hMSC wurden Proliferationsassays, Durchflusszytometrie sowie ein Scratch-Test durchgeführt.

Ergebnisse:

Es zeigte sich ein signifikanter Anstieg der Faktoren PGE2, TGF-ß, IL-6 und Ido unter Inkubation der hMSC mit niedrig-dosiertem Cisplatin im Vergleich zur Kontrollgruppe. Toxische Wirkungen des Cisplatin auf die hMSC konnten weder bei der Proliferation, der Migration noch für die Vitalität gezeigt werden.

Schlussfolgerungen:

Cisplatin bewirkt bei hMSC in subtoxischen Konzentrationen eine erhöhte Sekretion immunmodulatorischer Zytokine. In zukünftigen Untersuchungen sollen die durch Cisplatin induzierten immunologischen Effekte vor allem in Co-Kultivierung mit Lymphozyten als Effektorzellen der Zytokine genauer analysiert werden um einen möglichen therapeutischen Nutzen evaluieren zu können.



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Publication Date:
23 April 2019 (online)

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