CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2019; 98(S 02): S235
DOI: 10.1055/s-0039-1685823
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Onkologie

Plattenepithelkarzinome der Kopf-Hals-Region zeigen Heterogenität in der Response auf Pembrolizumab und Cetuximab ex vivo

M Berszin
1   HNO- Universitätsklinik Leipzig, Leipzig
,
I Michaelides
1   HNO- Universitätsklinik Leipzig, Leipzig
,
M Kolb
1   HNO- Universitätsklinik Leipzig, Leipzig
,
A Dietz
1   HNO- Universitätsklinik Leipzig, Leipzig
,
S Wiegand
1   HNO- Universitätsklinik Leipzig, Leipzig
,
G Wichmann
2   HNO-Universitätsklinik Leipzig, Leipzig
› Author Affiliations
 

Einleitung:

Die PD-1-Blockade mit Pembrolizumab (Pemb) ist in einer Subgruppe von Plattenepithelkarzinomen der Kopf-Hals-Region (HNSCC) wirksam. Offen ist, ob die Kombination von Pemb mit einer zielgerichteten Therapie, bspw. simultanes Targeting des EGFR (epidermal growth factor-receptor) mit Cetuximab (E), dessen Effektivität steigern kann. Wir analysierten die Koloniebildung epithelialer Zellen (CFec) im Kurzzeit-Chemoresponsetest (FLAVINO).

Methoden:

Kollagenase-IV-verdaute Proben von 48 histopathologisch gesicherten HNSCC wurden in Laminin-beschichtete 96-well-Platten eingesät. E, Pemb oder PembE wurden mindestens in Quadruplikaten hinzugefügt (Endkonzentrationen 50 µg/ml Pemb, 50 µg/ml E, oder 50+50 µg/ml PembE). Nach 3 Tagen wurden Kulturüberstände entnommen, adhärente Zellen Ethanol-fixiert und mit FITC-Pan-Zytokeratin-Antikörpern gefärbt.

Ergebnisse:

21 HNSCC hatten CFec≥4/well. Über alle Proben gemittelt wurde die CFec durch Pemb, E und PembE signifikant unterdrückt. Auf Patienten-individueller Ebene zeigte sich Heterogenität: Die CFec war bei Pemb, E und PembE in 3 (14%), 6 (28%) und 7 (33%) HNSCC signifikant unterdrückt, bei 3 (14%), 1 (5%) und 2 (10%; davon 1/3 mit erhöhter CFec in Pemb allein und 1/3 mit erhöhter CFec in E) jedoch signifikant gesteigert. Die additive Unterdrückung der CFec in 4 HNSCC und andererseits stimulierte CFec in weiteren 4 HNSCC belegen eine hohe Heterogenität in der Response auf PD-1- und kombinierte PD-1/EGFR- Blockade.

Schlussfolgerung:

Kombinierte Blockade von EGFR und PD-1 erhöht meistens die suppressiven Effekte von Pembrolizumab auf die CFec von HNSCC. Die Ex-vivo-Behandlung mit Pemb+/-E erhöhte die CFec in 20% der Fälle und deutet auf potentiell adverse Effekte von Pemb hin, die im FLAVINO detektiert werden könnten.



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Publication Date:
23 April 2019 (online)

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