CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2019; 98(S 02): S234
DOI: 10.1055/s-0039-1685817
Poster
Onkologie

Synchrone Zweittumoren bei konsilarischen Panendoskopien bei Nachweis eines Mundhöhlenkarzinoms an einem zertifizierten Tumorzentrum

S Balster
1   HNO Klinik der Uniklinik Frankfurt, Frankfurt/M.
,
A Teiler
2   Klinik für Mund-, Kiefer- und Plastische Gesichtschirurgie, Universitätsklinikum Frankfurt, Frankfurt/M.
,
T Neumayer
3   Klinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, Universitätsklinikum Frankfurt am Main, Frankfurt/M.
,
R Sader
2   Klinik für Mund-, Kiefer- und Plastische Gesichtschirurgie, Universitätsklinikum Frankfurt, Frankfurt/M.
,
T Stöver
3   Klinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, Universitätsklinikum Frankfurt am Main, Frankfurt/M.
,
S Ghanaati
2   Klinik für Mund-, Kiefer- und Plastische Gesichtschirurgie, Universitätsklinikum Frankfurt, Frankfurt/M.
› Author Affiliations
 

Einleitung:

Die Gründung von Kopf- Hals Tumorzentren dient der strukturierten Verbesserung der Behandlung von Tumorpatienten. Die Zentren müssen Voraussetzungen erfüllen, um die Zertifizierung zu erlangen. Einer der Maßnahmen ist die Durchführung von Panendoskopien bei primär diagnostizierten Mundhöhlenkarzinomen zum Ausschluss eines synchronen Zweitkarzinoms. Eine Panendoskopie stellt einen operativen Eingriff in Intubationsnarkose mit den entsprechenden Risiken und Kosten dar. Ziel dieser Studie ist die Ermittlung der Rate an synchronen Zweitkarzinomen.

Methode:

Von 2015 – 2018 wurden an unserem Zentrum 161 Panendoskopien (Primärfälle, Rezidive, Nachsorge) an Patienten der Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie durchgeführt. Eine retrospektive Analyse anhand der Patientenakten wurde durchgeführt und das Auftreten von Zweitkarzinomen im Kopf-, Halsgebiet ermittelt.

Ergebnisse:

Bei insgesamt 6 Patienten wurde ein Zweitkarzinom festgestellt (3,5%). Bei 3 Männern aus dem Kollektiv der Primärfälle (3,1 der Primärfälle), 1 Mann aus dem Kollektiv der Rezidive (4,5%), 2 Männern aus dem Kollektiv der Nachsorge (10%) stellte sich ein positiver Befund dar.

Schlussfolgerung:

Die vorliegenden Daten legen nahe, dass die in der Literatur angegebene Häufigkeit von synchronen Zweitkarzinomen bei Erstdiagnose eines Mundhöhlenkarzinoms in unserem Zentrum nicht belegt werden konnte.

Es muss diskutiert werden, ob im Rahmen des Qualitätsmanagements eine flexible Endoskopie am wachen Patienten neben bildgebenden Verfahren hinsichtlich der Risiken, des organisatorischen Aufwands und damit möglicherweise des Behandlungsbeginns nicht sinnvoller erscheint. Weitere multizentrische Studien an größeren Patientenkollektiven im sind nötig, um die Daten der vorliegenden Untersuchung zu verifizieren.



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Publication Date:
23 April 2019 (online)

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