Einseitige parapharyngeale Schwellung – eine Differentialdiagnose

Einleitung (Hintergrund/Fragestellung)

Am Fallbeispiel eines 27-jährigen Patienten mit Kieferklemme und zunehmenden Schluckbeschwerden sollen die Differentialdiagnosen parapharyngealer Prozesse aufgeführt werden.

Material und Methoden:

Durchgeführt wurden eine HNO-ärztliche Untersuchung, laborchemische Untersuchungen und eine Bildgebung des Halses (Computertomografie). Anschließend erfolgte die Planung der operativen Sanierung des Befundes.

Ergebnisse:

Klinischer Befund: Vorwölbung des Weichgaumens links. Fehlende Schleimhautrötung oder tonsilläre Stippchen. Kein Uvulaödem. Kein Speichelfluss. Kein Fötor. Kein Fieber. Kieferklemme mit max. Mundöffnung von 2.5 cm.

Computertomografie des Halses: Ausgedehntes Infiltrat in der linkslateralen Wand des Naso- und Oropharynx mit deutlicher Vorwölbung ins Pharynxlumen.

Laborwerte: Unauffällig, ohne erhöhte Entzündungsparameter.

Histologie nach operativer Entfernung eines 5.8 × 4.4 × 3.4 cm messenden Tumors parapharyngeal links über einen transcervicalen Zugang: pleomorphes Adenom.

Schlussfolgerung/Diskussion:

Bei Patienten mit klinischem Befund eines parapharyngealen Prozesses, sollte bei fehlenden Entzündungszeichen immer an das Vorliegen eines soliden parapharyngealen Tumors gedacht werden. Es empfiehlt sich eine Bildgebung vor dem Versuch einer histologischen Sicherung. Feinnadelbiopsien ist hierbei der Vorzug zu geben. Insbesondere bei dem Verdacht eines pleomorphen Adenoms sollten offene Biopsien vermieden werden, um das Rezidivrisiko gering zu halten.

Publication History

Publication Date:
23 April 2019 (online)