Standardisierte Auswertung der Wundheilung nach Tonsillektomie – eine prospektive Studie

Einleitung:

Die Tonsillektomie (TE) gehört zu den häufigsten Eingriffen im HNO-Bereich. Die häufigste postoperative Komplikation ist die Nachblutung. Wie lange die Wundheilung nach TE andauert hat Einfluss auf die Dauer des Nachblutungsrisikos. Erst nach vollständig abgeschlossener Wundheilung besteht nicht mehr das Risiko einer Nachblutung.

Methoden:

In der vorliegenden Studie wurde die postoperative Wundheilung anhand von Fotos nach TE untersucht.

Eingeschlossen wurden 50 Patienten nach TE, die älter als 16 Jahre waren und eine Tonsillektomie bei rezidivierenden akuten Tonsillitiden erhielten. Eine Fotodokumentation wurde an den postoperativen Tagen 1, 3, 5, 14, 21, 28, und ggf. 35 durchgeführt.

Anschließend wurde der mit Fibrin belegte Anteil der Wundfläche, im Vergleich zur gesamten Wundfläche mithilfe des Bearbeitungsprogramms GIMP® berechnet.

Die Methode und erste Ergebnisse werden im Folgenden vorgestellt.

Ergebnisse:

Bei den bereits ausgewerteten Patienten war die mit Fibrin belegte Wundfläche rechts größer als links. Dafür waren links länger Wundbeläge zu beobachten als rechts. Insgesamt war der Anteil der mit Fibrin belegten Wundfläche am 1. postoperativen Tag am höchsten (durchschnittlich 39,8%), fiel am 3. postoperativen Tag ab (28,3%), um am 5. postoperativen Tag wieder anzusteigen (30,8%). Anschließend sank der Anteil des Fibrinbelags kontinuierlich bis zur Abheilung. Wundbeläge waren maximal bis zum 14. bis zum 28. post-OP Tag nachzuweisen.

Schlussfolgerungen:

Die Fotodokumentation mit Berechnung der fibrinbelegten Wundfläche ist eine mögliche Methode um die postoperative Wundheilung nach TE standardisiert auszuwerten. Die bereits ausgewerteten Daten zeigen, dass die Wundheilung am 28. postoperativen Tag nicht immer abgeschlossen ist.

Publication History

Publication Date:
23 April 2019 (online)