CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2019; 98(S 02): S24
DOI: 10.1055/s-0039-1685708
Abstracts
Gesundheitsökonomie

Prospektive Studie zur Wertigkeit der präoperativen Gerinnungsanamnese und subjektiven Nachblutungshäufigkeit bei Patienten einer Hals-Nasen-Ohren-Universitätsklinik

AG Beule
1   HNO-Uniklinik Münster, Münster
,
M Erdmann
2   HNO-Uniklinik Greifswald, Greifswald
,
T Thiele
3   Abteilung für Transfusionsmedizin am Institut für Immunologie und Transfusionsmedizin, Greifswald
,
T Kohlmann
4   Insttitu für Community Medicine, Greifswald
,
W Hosemann
2   HNO-Uniklinik Greifswald, Greifswald
,
C Rudack
1   HNO-Uniklinik Münster, Münster
,
C Scharf
2   HNO-Uniklinik Greifswald, Greifswald
› Author Affiliations
 

Einleitung:

Eingriffe und postoperative Nachblutungen gehen im Kopf-Hals-Bereich für HNO-Patienten mit erheblichen Risiken einher. Eine eigene retrospektive Untersuchung hatte auf eine signifikanten Zusammenhang zwischen postoperativen Schmerzen und dem Nachblutungsrisiko hingewiesen. Im Rahmen dieser prospektiven Studie wurde nun die Nachblutungshäufigkeit und die Wertigkeit einer präoperativen, standardisierten Gerinnungsanamnese untersucht

Methodik:

Es erfolgte die prospektive Befragung von 1486 Patienten einer Univ.-HNO-Klinik mittels standardisiertem Fragebogen. Darin wurden Schmerzen, Nachblutungen, Liegedauer und postoperatives Verhalten erfragt. Zusätzlich wurden Daten zur präoperativ durchgeführten Gerinnungsanamnese, einer Gerinnungsdiagnostik, sowie Art und Umfang der durchgeführten Operation erhoben.

Ergebnisse:

Die Gesamtnachblutungsrate (15,61%) ist abhängig von Geschlecht (14,93 vs. 16,67%), Schmerzen (10,19 vs. 31,91%) und Operationsgebiet (6,67 – 33,33%). Ein signifikanter Einfluss von Patentenalter, Schmerzstärke, präoperativen Laborparametern und postoperativem Verhalten konnte nicht festgestellt werden.

Schlussfolgerung:

In dieser Kohorte berichteten die Patienten eine unerwartet hohe Nachblutungsrate. Der Großteil der subjektiv erlittenen Nachblutungen führte nicht zur Inanspruchnahme medizinischer Leistungen, z.B. einem Arztkontakt. Die Daten weisen auf das subjektiv empfundene Ausmaß der körperlichen Einschränkungen hin. Für zukünftige Nachblutungsstudien bleibt allgemein die Frage nach einer Kalibrierung der Patienteneinschätzung, die in der präoperativen Aufklärung stärker berücksichtigt werden sollte.



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Publication Date:
23 April 2019 (online)

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