Ungewöhnlicher Nebenbefund beim Staging eines T1a-Larynxkarzinoms

Einleitung:

Das erkennen von cervikalen Raumforderungen des Halses ist durch die Kombinationen mehrerer bildgebender Verfahren bereits präoperativ sehr gut möglich. In seltenen Fällen jedoch ist die Entität der Raumforderung nur im operativen Situs sicher differenzierbar. In dem folgenden Fallbericht wird von einem ungewöhnlichen Nebenbefund berichtet, der im Staging eines Larynxkarzinoms zunächst präoperativ bildmorphologisch nicht sicher differenzierbar war und sich erst intraoperativ als Jugularisvenenaneurysma darstellte.

Fallbeschreibung:

Ein 68-jähriger Patient beklagte eine Heiserkeit ohne B-Symptome, Schluckstörungen und Dyspnoe. In der Panendoskopie mit Probeentnahme und anschließender Laserresektion wurde ein Larynxkarzinom rechts T1a N0 M0 G1 gesichert. Im Rahmen der Staginguntersuchungen fand sich in der Computertomografie des Hals/Thorax eine suspekte supraclavikuläre Raumforderung (Level IV) links. Sonomorphologisch konnte kein typischer Lymphknoten diagnostiziert werden. Es zeigte sich eine echoarme Struktur, mit Wandstruktur und echoreichem, partiell bewegtem Material ohne sicheres dopplersonographisches Flussignal. Bei Verdacht auf ein Ösophagusdivertikel wurde ein Röntgenbreischluck durchgeführt, in dem ein Divertikel ausgeschlossen wurde. Intraoperativ konnte eine aneurysmatische Aussackung aus dem Venenwinkel der V. jugularis interna und der V. subclavia identifiziert werden.

Schlussfolgerung:

Das Aneurysma der V. jugularis interna ist eine sehr seltene Erkrankung und stellt unter den Venenerkankungen eine Rarität dar. Ihr Stellenwert dieser Gefäßerkrankung im Rahmen von unklaren Halsschwellungen sowie der klinische Befund, diagnostische Methoden, Therapie und möglichen Komplikationen vor dem Hintergrund der aktuellen Literatur dargestellt.

Publication History

Publication Date:
23 April 2019 (online)