CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2019; 98(S 02): S18-S19
DOI: 10.1055/s-0039-1685659
Abstracts
Bildgebende Verfahren/Ultraschall

Hilft die präoperative Analyse der Orbitamorpholgie im CT bei der Planung der Dekompressionsoperation?

K Stähr
1   Uniklinikum Essen, Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Essen
,
M Oeverhaus
2   Universitätsklinikum Essen, Klinik für Augenheilkunde, Essen
,
A Eckstein
2   Universitätsklinikum Essen, Klinik für Augenheilkunde, Essen
,
A Coppei
2   Universitätsklinikum Essen, Klinik für Augenheilkunde, Essen
,
A Schlüter
3   Universitätsklinikum Essen, Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Essen
,
S Lang
3   Universitätsklinikum Essen, Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Essen
,
S Mattheis
3   Universitätsklinikum Essen, Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Essen
› Author Affiliations
 

Einleitung:

Bei endokriner Orbitopathie dient die knöcherne Orbitadekompression der Behebung eines Kompartmentsyndromes und der Exophthalmusreduktion. Im Sinne eines graduierten Vorgehens soll eine möglichst exakte Planung der zu resizierenden Strukturen erfolgen um ein optimales Operationsergebnis zu erzielen. Ziel dieser Studie war es herauszufinden, welche anatomischen Parameter der Orbita den operativen Effekt und postoperative Motilitätsstörungen beeinflussen.

Methoden:

Prä- und postoperativen CTs von n = 125 Orbitae (67 Patienten) wurden analysiert. Folgende klinische Parameter wurden prä- und postoperativ erfasst: Exophthalmus, Schielwinkel, Doppelbilder und Motilität. In den CT-Aufnahmen wurden die mediale und laterale Länge der Orbitawand, Konus-Winkel, Tiefe der Siebbeinzellen, Orbitafläche, Defektlänge und das Ausmaß des Weichteilprolapses gemessen und eine mögliche Korrelation berechnet.

Ergebnisse:

Es zeigt sich ein signifikanter Zusammenhang zwischen der Tiefe der Siebbeinzellen und dem Weichteilprolaps. Der postoperative Weichteilprolaps und die Defektlänge korrelierten signifikant mit der Abduktionsdifferenz. Die Orbitafläche korrelierte signifikant mit Exophthalmusreduktion und nur gering mit der Abduktionsdifferenz. Der Rückgang der Proptosis konnte jedoch nicht durch den Fettgewebsprolaps, die Defektlänge oder der Tiefe des Siebbeins vorhergesagt werden.

Diskussion:

Die Ergebnisse zeigen, dass die orbitale Morphologie einen Einfluss auf das postoperative Ergebnis der knöchernen Orbitadekompression hat. Ausgehend von intraoperativen Erfahrungen ist davon auszugehen, dass nicht nur die knöcherne Morphologie, sondern auch der Grad der Bindegewebsfibrose und die Muskeldicke eine wichtige Rolle für das Ausmaß des Propotosisrückgangs spielen.



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Publication Date:
23 April 2019 (online)

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