Einfluss des Alters und des Zugangsweges auf die Erhaltung der Larynxfunktion bei Larynxkarzinomen

Einleitung:

Diese Studie beschäftigt sich mit dem Einfluss des Alters und des Zugangsweges auf die Indikationsstellung (transorale Laserchirurgie vs. transzervikale Modalitäten) bei glottischen und supraglottischen Larynxkarzinomen. Zudem wurde der Einfluss des Alters und des Zugangsweges auf die Erhaltung der Larynxfunktion untersucht.

Methoden:

Es handelt sich um eine retrospektive Analyse von 1588 Patienten, bei denen im Zeitraum 1990 – 2017 eine partielle Laryngektomie (transorale Laserresektion n = 1024; transzervikale Kehlkopfteilresektion n = 564) als primäre Therapie bei glottischem (n = 1191) oder supraglottischem (n = 397) Larynxkarzinom durchgeführt wurde.

Ergebnisse:

Nach organerhaltender chirurgischer Therapie trat eine temporäre Schluckfunktionsstörung bei 45.1% der Patienten, ein permanenter Verlust der laryngealen Atemwegsschutzfunktion (permanentes Tracheostoma oder permanente Ernährung über PEG) bei 24.5% der Patienten mit einem supraglottischen Larynxkarzinom (97/397) auf. Es zeigten sich diesbezüglich hoch signifikant schlechtere Ergebnisse für die transzervikalen Resektionen (p < 0.001). Das funktionelle Ergebnis war altersunabhängig (p < 0.001), wobei insbesondere beim supraglottischen Karzinom bei höherem Patientenalter signifikant häufiger eine transorale Laserchirurgie indiziert wurde (p < 0.001).

Schlussfolgerung:

Aufgrund unserer Daten empfehlen wir bei der chirurgischen organerhaltenden Therapie des Larynxkarzinoms im fortgeschrittenen Alter, ein transorales laserchirurgisches Vorgehen den transzervikalen Verfahren wann immer möglich vorzuziehen. Eine korrekt indizierte larynxerhaltende Laserchirurgie führt signifikant häufiger zum Funktionserhalt und damit einer besseren Lebensqualität.

Publication History

Publication Date:
23 April 2019 (online)