Besonderheiten bei der Ultraschalldiagnostik der medianen Halszyste

Einleitung:

Die Sonografie medianer Halszysten ist in der Regel unproblematisch. Beweisend ist der Kontakt zum Zungenbein. Es gibt aber Besonderheiten, die sich sonografisch erkennen lassen und die für die Operationsplanung essentiell sind. Dies sind Wachstum jenseits des Zungenbeins und die Erkennung von Schilddrüsengewebe in der Zyste.

Methodik:

Die sonografischen Befunde von 41 Patienten mit einer medianen Halszyste (Beobachtungszeitraum 1/2012 bis 6/2018), wurden mit den intraoperativen Befunden und der Histologie verglichen.

Ergebnisse:

Von den 41 Patienten wurden 37 operiert. Bei 35/41Patienten (85%) lag die Zyste allein distal des Zungenbeins. Bei 5/41 Patienten waren Zystenanteile proximal des Zungenbeins zu erkennen (12%), bei einer Patientin lag ein kombinierter Befund (distal/proximal) vor. In den Zysten, die distal gelegen waren, wurde in 18 Fällen Schilddrüsengewebe histologisch gesichert. In einem Fall handelte es sich dabei um ein papilläres Schilddrüsenkarzinom. In den proximal des Zungenbeins gelegenen Befunden konnte bei einer Patientin Schilddrüsengewebe histologisch diagnostiziert sowie vorher sonographisch erkannt werden. Im Falle einer Zungengrundstruma wurde aufgrund des Alters der Patientin auf eine histologische Sicherung verzichtet.

Schlussfolgerung:

Teile der medianen Halszyste, die proximal des Zungenbeins liegen, können präoperativ sonografisch erkannt werden, wenn der Zungengrund korrekt untersucht wird. Dieser Befund ist entscheidend für die operative Planung. Schilddrüsengewebe wurde immer präoperativ erkannt, wenn ein Großteil der Zyste solide erschien. Dabei muss der Untersucher die schilddrüsenspezifischen Malignitätskriterien kennen, um frühzeitig eine adäquate Therapie im Falle eines Karzinomverdachts zu veranlassen.

Publication History

Publication Date:
23 April 2019 (online)