Nervenheilkunde 2019; 38(05): 277
DOI: 10.1055/s-0039-1684995
Vorträge
Kongenitale Myopathien/Myasthenien/Myotonien
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

AAV8 basierte Gentherapie bei X-linked myotubulärer Myopathie (XLMTM) – Interimsdaten

A Blaschek
1   Dr. von Haunersches Kindespital, Pädiatrische Neurologie/Entwicklungsneurologie, München, Deutschland
,
CG Bönnemann
2   NIH Porter Neuroscience Research Center, Bethesda, Vereinigte Staaten
,
JJ Dowling
3   Hospital for Sick Children, Toronto, Kanada
,
N Kuntz
4   Ann & Robert H Lurie Children's Hospital of Chicago, Chicago, Vereinigte Staaten
,
MW Lawlor
5   Medical College of Wisconsin, Milwaukee, Vereinigte Staaten
,
W Müller-Felber
1   Dr. von Haunersches Kindespital, Pädiatrische Neurologie/Entwicklungsneurologie, München, Deutschland
,
M Noursalehi
6   Audentes Therapeutics, San Francisco, Vereinigte Staaten
,
S Rico
6   Audentes Therapeutics, San Francisco, Vereinigte Staaten
,
L Servais
7   Hôpital Armand Trousseau, Paris, Frankreich
,
PB Shieh
8   University of California, Los Angeles, Vereinigte Staaten
,
B Smith
9   University of Florida, Gainesville, Vereinigte Staaten
,
S Prasad
6   Audentes Therapeutics, San Francisco, Vereinigte Staaten
› Author Affiliations
Further Information

Publication History

Publication Date:
06 May 2019 (online)

 

Fragestellung:

Die X-linked myotubuläre Myopathie (XLMTM) wird durch eine Mutation im MTM Gen verursacht. Klinsch weisen die betroffenen Jungen eine schwere allgemeine Muskelschwäche, eine respiratorische Insuffizienz sowie eine deutlich verkürzte Lebenszeit auf. Die laufende, open-Label ASPIRO Studie untersucht die Wirksamkeit und Sicherheit von AT123 (rAAV8-Des-hMTM1) bei XLMTM.

Methoden:

XLMTM Patienten unter 5 Jahren wurden in eine Dosis-Eskalations- bzw. verzögerte Therapiegruppe randomisiert und neuromuskuläre Funktion, respiratorische Parameter sowie Meilensteine evaluiert.

Ergebnisse:

Stand vom 26.9.2018 sind 4 – 48 Wochen Daten von acht Patienten verfügbar. N = 7 aus Kohorte 1 (1 × 1014 vg/kg) sechs behandelt, eine Kontrolle. Aus Kohorte 2 (3 × 1014 vg/kg) ein Patient. Alle Patienten zeigen klinisch bedeutsame Verbesserungen. Im CHOP Intend Score zeigten sich bis 0 – 93% Verbesserungen vs. Kontrolle -4%, wobei einige fast den Maximalscore erreichten. Alle Patienten können ohne Hilfe sitzen, einer krabbelt, zwei stehen mithilfe. Die beobachteten Nebenwirkungen waren bislang therapierbar. Der maximale Inspirationsdruck stieg um 116 – 457%; mittlerweile sind drei Patienten beatmungsentwöhnt.

Schlussfolgerungen:

Bislang existiert für XLMTM keine Therapie. AT132 zeigte aktuell ein behandelbares Sicherheitsprofil und bedeutsame klinische Verbesserungen im Zeitraum bis 48 Wochen nach Therapie. Aktualisierte Daten werden am Meeting präsentiert.