Nuklearmedizin 2019; 58(02): 151
DOI: 10.1055/s-0039-1683609
Poster
PET und SPECT: Prostata-Karzinom
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Verändert F-18 PSMA-1007 im Vergleich zu Ga-68 PSMA-11 oder F-18 DCFPyL die Befundsicherheit der PET/CT im biochemischen Rezidiv des Prostatakarzinoms?

M Dietlein
1   Uniklinik Köln, Klinik für Nuklearmedizin, Köln
,
C Kobe
1   Uniklinik Köln, Klinik für Nuklearmedizin, Köln
,
M Hohberg
1   Uniklinik Köln, Klinik für Nuklearmedizin, Köln
,
P Krapf
2   Forschungszentrum Jülich, Institut für Neurowissenschaft und Medizin-5 (Nuklearchemie), Jülich
,
BD Zlatopolskiy
3   Uniklinik Köln, Institut für Radiochemie und Experimentelle Molekulare Bildgebung, Köln
,
H Endepols
1   Uniklinik Köln, Klinik für Nuklearmedizin, Köln
,
F Dietlein
4   Harvard Medical School, Dept Medical Oncology, Dana-Farber Cancer Institute, Boston, MA, USA
,
B Neumaier
2   Forschungszentrum Jülich, Institut für Neurowissenschaft und Medizin-5 (Nuklearchemie), Jülich
,
A Drzezga
1   Uniklinik Köln, Klinik für Nuklearmedizin, Köln
› Author Affiliations
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Publication History

Publication Date:
27 March 2019 (online)

 

Ziel/Aim:

Bei der PET/CT mit Ga-68 PSMA-11 oder F-18 DCFPyL kann Urin-Aktivität die Befundsicherheit erschweren. So untersuchten wir, ob das überwiegend hepatobiliär eliminierte F-18 PSMA-1007 Vorteile bietet, falls zuvor Ga-68 PSMA-11 oder F-18 DCFPyL zu einem pelvin unklaren oder negativen PET-Befund geführt hatte. Eine Klassifikation der Befundsicherheit bietet PSMA-RADS (Reporting-and-Data-System), Version 1.0.

Methodik/Methods:

Bei 20 Patienten mit einem biochemischen Rezidiv (BCR), PSA 0,3 bis 10 ng/ml, wurde die PET mit Ga-68 PSMA-11 (n = 12, 151 ± 20 MBq) bzw. mit F-18 DCFPyL (n = 8, 344 ± 45 MBq) im Becken entweder mit PSMA-RADS-1 (unauffällig, n = 3), PSMA-RADS-2 (wahrscheinlich benigne, n = 6), PSMA-RADS-3A (uneindeutig, n = 7) oder mit PSMA-RADS-4 (wahrscheinlich maligne, n = 4) bewertet. Binnen eines Monats wurde die F-18 PSMA-1007 PET (334 ± 57 MBq) durchgeführt und von 3 Reviewern im Konsens begutachtet.

Ergebnisse/Results:

Innerhalb des Beckens erhöhte sich die diagnostische Sicherheit im Nachweis eines PSMA-positiven Tumors (initial PSMA-RADS-2 oder -3A) bei 8 Patienten bzw. im fehlenden Nachweis einer Rezidivlokalisation (initial PSMA-RADS-2) bei 3 Patienten. Extrapelvin wurden exklusiv in der F-18 PSMA-1007 PET bei 2 Patienten Knochenherde diskutiert (PSMA-RADS-3A), die sich aber in der MRT nicht reproduzieren ließen. Blieb die PET mit Ga-68 PSMA-11 oder F-18 DCFPyL negativ (n = 3), erbrachte die PET mit F-18 PSMA-1007 keinen diagnostischen Zugewinn. Bei 6 Patienten war die Anreicherung in den Ganglien mit F-18 PSMA-1007 vergleichsweise höher.

Schlussfolgerungen/Conclusions:

In einer ausgewählten Gruppe von Patienten, die mit den renal eliminierten PSMA-Tracern inkonklusive pelvine Befunde gezeigt hatte, mündete die PET mit F-18 PSMA-1007 bei 40% in einer höheren PSMA-RADS Kategorie. Umgekehrt können ein längerer Verbleib von PSMA-1007 im Blut und eine intensivere Anreicherung von PSMA-1007 in den Ganglien zu der uneindeutigen Befundkategorie PSMA-RADS-3A im Skelett bzw. retroperitoneal führen.