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DOI: 10.1055/s-0039-1680035
Der kindliche Knochen braucht Aufmerksamkeit! – Wie kann man Ermüdungsfrakturen bei Kindern mit Diabetes vermeiden?
Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
05. März 2019 (online)
Einleitung:
Der Diabetes mellitus Typ-1 (DMT1) ist mit einem erhöhten Osteoporose Risiko behaftet. Um eine gesunde Knochensubstanz im Kindes- und Jugendalter aufzubauen, ist eine knochenfreundliche Ernährung (reichhaltig an Kalzium, Mineralien, Vitamin D, essentielle Aminosäuren u.a.) sehr wichtig. Moderate Bewegung oder sportliche Aktivitäten wirken sich zusätzlich positiv auf die Knochenstruktur aus. Langfristig schaden hohe Blutzuckerwerte (hohe HbA1c-Werte) den Osteoblasten und führen zur vermehrten Bildung von Advanced Glycated Endproducts (AGEs). Insofern können sich eine „falsche Ernährung“ und ein DMT1 doppelt negativ auf den Kinderknochen auswirken.
Methode:
Es wird der Fall eines 9-jährigen Jungen beschrieben, welcher die Erstdiagnose eines DMT1 im September 2017 erhielt und seitdem mit einer Insulinpumpe eingestellt ist. Zum routinemäßigen Besuch in der Diabetesambulanz kam er auf Unterarmgehstützen und die Eltern berichteten von einem Ermüdungsbruch im linken Knie. Bei dem Patienten waren plötzlich Schmerzen im linken Knie aufgetreten sowie eine Bewegungseinschränkung, ein Trauma ist nicht erfolgt.
Ergebnisse:
Es erfolgte eine Ernährungs- und Bewegungsanamnese durchführt. Überwiegend werden Nahrungsmittel gegessen, die sehr kohlenhydrat- und fettreich sind. Im Gegensatz dazu werden viel zu wenig Nahrungsmittel konsumiert, die Kalzium, Vitamine und Proteine enthalten. Der Junge ist ein aktives Kind und spielt mehrfach in der Woche Fußball. Seine Statur ist sehr schlank (Gewicht 4. Perzentile, Größe 15. Perzentile, BMI 6 Perzentile). HbA1c Wert 8,3%. Das MRT des linken Knies ergab den Befund: bone bruise (Knochenmarködem).
Diskussion:
Gerade bei Kindern mit DMT1 spielt die Ernährung nicht nur im Hinblick auf die Stoffwechseleinstellung, sondern auch auf die Prävention eines Knochenmasseverlustes eine bedeutende Rolle. Ein frühes Erkennen von knochenunfreundlicher Ernährung und Aufklärung der Patienten und der Eltern bildet einen wichtigen Schritt auf dem Weg der Prophylaxe von Ermüdungsfrakturen bei Kindern mit DMT1.