Tierarztl Prax Ausg K Kleintiere Heimtiere 2019; 47(02): 140
DOI: 10.1055/s-0039-1679121
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Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Konfokale Lasermikroskopie zur Ex-vivo-Untersuchung von Neoplasien bei Kleintieren

M Haas
1   Tierärztliches Institut, Georg-August-Universität Göttingen
,
S Neumann
1   Tierärztliches Institut, Georg-August-Universität Göttingen
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
23. April 2019 (online)

 

Neoplastische Erkrankungen haben eine hohe Inzidenz bei Kleintieren. Je nach Tumorart ist die chirurgische Exzision die Therapie der Wahl. Der chirurgische Erfolg kann bislang nur durch die histologische Untersuchung der Tumorränder und des Tumorbetts festgestellt werden, doch ein Ergebnis gibt es erst mehrere Tage nach der Operation. Um mit einer einmaligen Operation die vollständige Tumorexzision zu garantieren und somit ein erneutes Wachstum oder die Entstehung von Metastasen zu verhindern, ist die Entwicklung von Techniken für die intraoperative Beurteilung der Exzisionsränder und des Tumorbetts von großer Bedeutung. In der Humanmedizin dient die konfokale Lasermikroskopie seit längerer Zeit zur In-situ-Evaluierung der Dignität und des Therapieerfolgs von diversen Hautveränderungen. Hierbei handelt es sich um eine schnelle, nichtinvasive Methode zur hochauflösenden Echtzeit-Darstellung von Gewebe. Durch die Reflexion und Streuung von Licht aus dem untersuchten Gewebe werden horizontale Schnitte erstellt und auf einen Bildschirm übertragen. Ausführliche Angaben zur Anwendung und Interpretation dieser Technik gibt es zurzeit nur in der humanen Dermatologie. Datensätze, welche die Nutzung der konfokalen Lasermikroskopie für die diagnostische Aufarbeitung von nichtkutanen Neoplasien in der Kleintiermedizin ermöglichen, fehlen bislang.

In dieser Studie wurden diverse exzidierte Neoplasien von Kleintieren mittels konfokaler Lasermikroskopie (Vivascope® 3000) dargestellt und mit den entsprechenden histopathologischen Befunden verglichen, um die Aussagekraft dieser Technik bei der Erkennung von Tumormerkmalen und einen möglichen Nutzen bei der Beurteilung von Tumorbett und Exzisionsrändern zu prüfen.

Gesundes und neoplastisches Gewebe kann mittels konfokaler Lasermikroskopie aufgrund der Gesamtstruktur des Gewebes gut voneinander unterschieden werden. Um die Tumorart und einzelne Malignitätskriterien zu identifizieren, bedarf es allerdings der Analyse deutlich größerer Datensätze und der sich daraus ergebenden Expertise für die Bildinterpretation.