Tierarztl Prax Ausg K Kleintiere Heimtiere 2019; 47(02): 136
DOI: 10.1055/s-0039-1679110
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Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Untersuchung eines möglichen Zusammenhangs zwischen Auftreten parodontaler Erkrankungen, Art der Fütterung und Höhe des Serum-Vitamin-D-Spiegels beim Hund

YH Chung
1   Klinik für kleine Haustiere, Freie Universität Berlin
,
J Raila
2   Institut für Ernährungswissenschaft, Universität Potsdam, Nuthetal
,
B Kohn
1   Klinik für kleine Haustiere, Freie Universität Berlin
,
B Rühe
1   Klinik für kleine Haustiere, Freie Universität Berlin
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
23. April 2019 (online)

 

Einleitung:

Eine Parodontopathie ist eine beim Hund häufig vorkommende Plaque-induzierte Entzündung des Zahnhalteapparats. Dieses Leiden kann nicht nur lokal, sondern auch systemisch hochgradige Störungen hervorrufen. In der Humanmedizin haben Studien gezeigt, dass ein erniedrigter Serum-Vitamin-D-Spiegel mit einer parodontalen Erkrankung assoziiert sein kann. Beim Hund gibt es diesbezüglich noch keine Untersuchungen.

Ziel der Studie ist festzustellen, ob ein niedriger Vitamin-D-Spiegel im Serum mit dem Auftreten parodontaler Erkrankung verbunden und die Fütterungsart mit der parodontalen Gesundheit assoziiert ist.

Material und Methode:

Bisher wurden 28 klinisch gesunde Hunde, bei denen in der Kleintierklinik der FU Berlin eine Zahnsanierung erfolgte, in die Studie eingeschlossen. Blut wurde zur Bestimmung von Vitamin D (25-Hydroxycholecalciferol, 1,25 Dihydroxycholecalciferol, 24,25 Dihydroxycholecalciferol) im Serum abgenommen. Die Hunde wurden entsprechend ihrem Parodontalstatus in vier Gruppen eingeteilt (Gruppe 1 parodontalgesund, Gruppe 2 geringgradige/Gruppe 3 mittelgradige/Gruppe 4 hochgradige Parodontitis). Die Fütterungsanamnese wurde erhoben (alleinige Trocken- bzw. Feuchtfuttergabe oder Mischfütterung). Der Parodontalstatus wird in Bezug auf Vitamin-D-Konzentration und Art der Fütterung statistisch analysiert.

Vorläufige Ergebnisse:

Nach dem Parodontalstatus gehörten 15 Hunde zu Gruppe 1, fünf zu Gruppe 2, sieben zu Gruppe 3 und einer zu Gruppe 4. Sechzehn Hunde erhielten nur Trockenfutter, sechs nur Feuchtfutter und sechs beides. Der durchschnittliche Schweregrad der Parodontitis (Grad 0–3) betrug bei Trockenfutter 0,45, bei Feuchtfutter 0,73 und bei Mischfütterung 0,59. Die Assoziation zwischen Parodontalstatus und der Fütterungsart war statistisch nicht signifikant (p = 0,249).

Schlussfolgerung:

Die Fütterungsart scheint nach den bisherigen Ergebnissen keinen Einfluss auf die parodontale Gesundheit zu haben. Sollte ein erniedrigter Vitamin-D-Spiegel mit einer parodontalen Erkrankung assoziiert sein, wäre eine Supplementation dieses Vitamins eine weitere Therapieoption.