Prävalenz von Arenaviren, Mykoplasmen und Chlamydien in diagnostischen Proben bei Schlangen

Ziel der Studie:

Der Nachweis von Infektionserregern bei Schlangen spielt in der Routinediagnostik eine wichtige Rolle. Arenaviren sind wichtige Pathogene bei Boas und Pythons, bei denen sie die Einschlusskörperchen-Krankheit (inclusion body disease, IBD) auslösen. Daneben wurden Mykoplasmen und Chlamydien immer wieder bei Schlangen beschrieben. Ziel dieses Projekts war, diagnostische Proben von Schlangen auf diese drei Erreger zu untersuchen und festzustellen, ob es bei den Nachweisen Unterschiede zwischen verschiedenen Arten und Korrelationen zwischen Nachweisen der einzelnen Erreger gibt.

Methoden:

525 Proben wurden mittels PCR auf Mykoplasmen sowie Chlamydien untersucht, während 476 Proben auf Arenaviren untersucht wurden. Die Proben stammten mehrheitlich von Pythons (n = 245) und Boas (n = 151) und wurden für Routineuntersuchungen eingesendet. Bei einem Großteil der Proben handelte es sich um Rachentupfer.

Ergebnisse:

Bei 39,4% der Proben konnten Mykoplasmen nachgewiesen werden, und zwar signifikant häufiger bei Pythons als bei anderen Schlangenfamilien (p < 0,0001). Bei 7,0% der Proben wurden Chlamydien nachgewiesen, eine Mischinfektion mit Mykoplasmen bei 54% der positiven Proben. Von den auf Arenaviren untersuchten Proben waren 16,3% positiv, wobei Proben von Boas signifikant häufiger positiv waren (p < 0,0001).

Schlussfolgerung:

Mykoplasmen sind als wichtige Ursache von respiratorischen Erkrankungen bei Schildkröten bekannt, ihre Bedeutung bei Schlangen ist aber bisher nicht bekannt. Die hohe Prävalenz dieser Bakterien bei diagnostischen Proben von Schlangen zeigt, dass diese Frage weiter untersucht werden sollte. Interessant ist, dass diese Erreger vor allem bei Pythons vorkamen. Arenaviren und Chlamydien sind beide als Krankheitserreger bei Schlangen besser dokumentiert. Dabei spielt die PCR als Nachweismethode eine wichtige Rolle.