Tierarztl Prax Ausg K Kleintiere Heimtiere 2019; 47(01): 62
DOI: 10.1055/s-0039-1678422
Vorträge
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Langzeittherapieerfolg bei Hunden mit eosinophiler Bronchopneumopathie

V. De Simoi
1   Medizinische Kleintierklinik der Ludwig-Maximilians-Universität München, München
,
B. D. Ballhausen
2   Tierärztliche Fachklinik für Kleintiere Haar, Haar
,
A. Rieger
1   Medizinische Kleintierklinik der Ludwig-Maximilians-Universität München, München
,
B. Schulz
1   Medizinische Kleintierklinik der Ludwig-Maximilians-Universität München, München
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Publication History

Publication Date:
26 February 2019 (online)

 

Ziel der Studie war, den Einfluss des Krankheitsverlaufs sowie von Umwelt- und Haltungsbedingungen auf den Langzeittherapieerfolg bei Hunden mit eosinophiler Bronchopneumopathie (EBP) zu untersuchen.
Methoden Besitzer von Hunden mit nachgewiesener EBP wurden mit einem standardisierten Fragebogen zum Krankheitsverlauf und Therapieerfolg retrospektiv befragt. Weiterhin wurden Umwelt- und Haltungsbedingungen abgefragt und deren Einfluss auf den Therapieerfolg evaluiert. Die statistische Auswertung fand mittels exaktem Test nach Fisher und Mann-Whitney-U- bzw. Kruskal-Wallis-Test statt. Das Signifikanzniveau lag für alle Untersuchungen bei 0,05.
Ergebnisse Von 25 eingeschlossenen Hunden erreichten 10 (40%) eine vollständige Symptomfreiheit nach einer durchschnittlichen Therapiedauer von 0,76 Jahren (9 Monaten). Die Dauer vom Zeitpunkt des erstmaligen Auftretens von Symptomen bis zum Therapiebeginn hatte einen signifikanten Einfluss auf das Erreichen einer Symptomfreiheit und unterschied sich mit durchschnittlich 0,42 Jahren (5 Monaten) für die symptomfreien Hunde signifikant von den durchschnittlich 1,23 (15 Monaten) Jahren der Hunde, die keine Symptomfreiheit erreichten (p = 0,048). Eine Saisonalität, die von 48% der Besitzer beschrieben wurde, zeigte keinen signifikanten Einfluss auf den Therapieerfolg. Dies galt ebenso für das Vorliegen von Komorbiditäten, die Art der Fütterung, Haltung, Wohnlage, das Vorhandensein weiterer Tiere im Haushalt und die Exposition zu Zigaretten- oder Kaminrauch. Bei 11/23 (44%) Hunden unter Dauertherapie mit inhalativen und/oder systemischen Kortikosteroiden stellten die Besitzer Nebenwirkungen fest. Diese umfassten Polyurie und Polydipsie bei 10/11 Hunden (91%), Fellveränderungen (36%), Polyphagie (27%) und Pyodermie (9%).
Schlussfolgerungen Ein wesentlicher prognostischer Faktor bei der EBP scheint die Dauer der Symptomatik bis zum Therapiestart zu sein. Dies spricht für eine Empfehlung zur zeitnahen Abklärung von Hunden mit respiratorischer Symptomatik.