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DOI: 10.1055/s-0039-1678080
Determinanten der körperlichen Leistungsfähigkeit von Asthmapatienten vor einer pneumologischen Rehabilitation
Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
19. Februar 2019 (online)
Hintergrund Pneumologische Rehabilitation (PR) ist eine wichtige Behandlungsoption für verschiedene chronische Lungenerkrankungen, so auch für Asthma. Jedoch ist bei Asthmapatienten die Effektivität der PR nur unzureichend untersucht. Für eine gezielte Planung von trainingstherapeutischen Interventionen ist es wichtig, mögliche Einflussfaktoren auf die körperliche Leistungsfähigkeit (KLF) zu identifizieren.
Methoden Im Rahmen der EPRA-Studie (Effektivität pneumologischer Rehabilitation bei Asthma) wurde zur Beurteilung der KLF ein 6-minute walk test (6-MWT) zu Beginn der PR durchgeführt. Für die Identifizierung möglicher Einflussgrößen wurde eine multiple Regressionsanalyse angewendet. Prädiktoren waren: Alter, Geschlecht, BMI, FEV 1, ACT (asthma control test), Umfang der körperlichen Aktivität vor PR und das aktuelle Rauchverhalten. Zudem wurden Unterschiede in der 6-MWT Leistung zu einem gesunden Referenzkollektiv (Enright & Sherrill, 1998) überprüft.
Ergebnisse Insgesamt konnten n = 403 Patienten (männlich = 57,3%) im Alter von 51,3 ± 8,7 mit unkontrolliertem Asthma (ACT=13 ± 3,7) analysiert werden. Mittleres FEV1: 81,2%±21,6.
Als signifikante Prädiktoren der LF wurden das Alter (β=-.272), Geschlecht (β=-.318), BMI (β=-.272), regelmäßiger Sport im vergangenen Jahr (β=.089) und die Asthmakontrolle (ACT) (β=.176) bestimmt. Das Rauchverhalten und die FEV1 hatten hingegen keinen Einfluss. Signifikante Unterschiede ergaben sich bei der Abweichung der LF im 6-MWT zwischen den zumeist berufstätigen Asthmapatienten (555 m) und den errechneten Referenzwerten (584 m) (p < .001).
Diskussion Auch im Berufsleben stehende Asthmapatienten besitzen eine verringerte körperliche Leistungsfähigkeit, was die Notwendigkeit rehabilitativer Maßnahmen unterstreicht.
Es war möglich zu zeigen, dass modifizierbare Einflussgrößen (z. B. BMI) der Leistungsfähigkeit existieren. Bestimmte Patientengruppen könnten in künftigen Empfehlungen für therapeutische Anwendungen besondere Berücksichtigung finden. Neben dem Erreichen einer bestmöglichen Asthmakontrolle scheint es auch wichtig zu sein, Patienten nachhaltig zu vermehrter körperlicher Aktivität zu animieren.