Pneumologie 2019; 73(03): 190-191
DOI: 10.1055/s-0038-1676417
Abstracts
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Bronchusnahtinsuffizienz – Was tun?

P Ettrich
1   Klinikum St. Georg gGmbH, Klinik für Thoraxchirurgie, Leipzig
,
A Skuballa
1   Klinikum St. Georg gGmbH, Klinik für Thoraxchirurgie, Leipzig
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Publication Date:
12 March 2019 (online)

 

Einleitung:

In der Regel stellen Bronchusnahtinsuffizienzen nach anatomischen Lungenresektionen akute Notfallsituationen dar, die durch chirurgische Re-Interventionen gelöst werden müssen. Wir haben daher in unserer Klinik stringente postoperative Abläufe etabliert, um die kritischen Patienten frühzeitig zu erkennen und um entsprechende operative Maßnahmen einzuleiten.

Methoden:

Regelhaft werden daher alle Patienten mit anatomischen Resektionen am ersten und ca. siebenten postoperativen Tag durch den Thoraxchirurgen bronchoskopiert.

Ergebnisse:

In den letzten 5 Jahren wurden bei 625 anatomischen Resektionen 20 Bronchusnahtinsuffizienzen detektiert, was einer Insuffizienzrate von 3,2% entspricht. In 5 Fällen erfolgte die Behandlung konservativ mittels physiotherapeutisch geführtem Atemtraining und Flutter-Ventil sowie 4 bis 6 × täglichen Inhalationen mit physiologischer Kochsalzlösung. Unter diesem Procedere kam es regelhaft nach etwa 3 Monaten Beobachtungszeit zu einem Verschluss der Insuffizienz. Nach ca. 1 Jahr war eine komplette narbige Abheilung der Bronchusnaht zu beobachten.

Diskussion:

Stabile respiratorische Verhältnisse bei fixierter Restlunge können die konservative Therapie auch bei kompletter postoperativer Nahtinsuffizienz ermöglichen. Die Behandlung mit regelmäßigen Kontroll-Bronchoskopien durch die primär operierenden Thoraxchirurgen ist ambulant bei guter Lebensqualität durchführbar und stellt somit eine individuelle Alternative zum eher aggressiven chirurgischen Therapiekonzept dar.