Geburtshilfe Frauenheilkd 2018; 78(10): 271
DOI: 10.1055/s-0038-1671587
Freie Vorträge
Mittwoch, 31.10.2018
Reich an Informationen, arm an Wissen? Auswirkungen des Internets auf die Arzt/Ärztin-Patientin-Beziehung
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Die Leihmutterschaft in einem EU-Land mit entsprechender Gesetzgebung: Ein kritischer Überblick unserer Erfahrung in Griechenland

I Zervomanolakis
1   Klinik IASO, Institute of Life, Marousi, Griechenland
,
E Nikolopoulou
1   Klinik IASO, Institute of Life, Marousi, Griechenland
,
A Dimou
1   Klinik IASO, Institute of Life, Marousi, Griechenland
,
E Nikitos
1   Klinik IASO, Institute of Life, Marousi, Griechenland
,
K Agapitou
1   Klinik IASO, Institute of Life, Marousi, Griechenland
,
S Kallergi
1   Klinik IASO, Institute of Life, Marousi, Griechenland
,
M Mpotzaki
1   Klinik IASO, Institute of Life, Marousi, Griechenland
,
C Makri
1   Klinik IASO, Institute of Life, Marousi, Griechenland
,
K Diamantopoulou
1   Klinik IASO, Institute of Life, Marousi, Griechenland
,
D Pappa
1   Klinik IASO, Institute of Life, Marousi, Griechenland
,
T Mantzavinos
1   Klinik IASO, Institute of Life, Marousi, Griechenland
› Institutsangaben
Weitere Informationen

Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
20. September 2018 (online)

 

Zielsetzung:

Aufgrund der Gesetzgebung ist die Leihmutterschaft aus medizinischer Indikation als Option zur Kinderwunscherfüllung für viele Paare aus anderen EU-Ländern in Griechenland möglich. Ziel unserer retrospektiven Studie ist die Untersuchung der Behandlungsindikation bzw. Ergebnisse.

Materialien:

Vom September 2015 bis September 2017 haben 10493 deutsche bzw. österreichische Besucher die Webseite www.womancenter.gr aufgerufen. Es wurden 149 Patientinnen zwischen 30 und 50 Jahren mit einem Durchschnittsalter von 39,69 ± 5,76 Jahren in unsere Studie eingeschlossen. 46,9% leiden an wiederholten erfolglosen IVF-Versuchen, während sich 12,7% einer Hysterektomie unterzogen, 10,1% an MRKH-Syndrom leiden und jeweils 11% eine internistische Erkrankung bzw. Abortus habitualis aufweisen. 8,3% der Anfragen kamen aus homosexuellen Paaren.

Methodik:

Google Analytics Solutions (Google Inc, 2017) wurde als analytische Methode verwendet, um die Besuche unserer Webseite aus Deutschland bzw. Österreich zu dokumentieren. Des weiteren wurden sowohl die Patientenanfragen über Email, Skype-Konferenzen bzw. Beratungsgesprächen als auch der Behandlungsausgang ausgewertet.

Ergebnisse:

Nach einer Skype-Konferenz mit 32,9% der Patientinnen entschied sich 24% für die Behandlung. Bei 40% der behandelten Frauen wurde eine Follikelpunktion durchgeführt. Die Fertilisierungsrate lag bei 67,2%. 36,2% der Patientinnen wurden über eine Eizellspende behandelt, während bei 23,8% der Patientinnen im Heimatland eingefrorene Embryonen zur Verfügung standen. Aus 13 Embryotransfers resultierten 5 Einlingsschwangerschaften, 2 Zwillingsschwangerschaften, 7 Entbindungen bzw. eine Fehlgeburt und eine biochemische Schwangerschaft.

Zusammenfassung:

Unsere Erfahrung in Griechenland zeigt, dass die Behandlung mittels Leihmutterschaft erfolgreich abgeschlossen werden kann, vorausgesetzt, die Rechtsberatung zum Schutz aller beteiligten Seiten bzw. der Respekt vor der Würde der Leihmutter, des Kindes und der Eltern sind gewährleistet.