Geburtshilfe Frauenheilkd 2018; 78(10): 261
DOI: 10.1055/s-0038-1671553
Poster
Freitag, 02.11.2018
Case-Report IV
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Operative Therapie eines isolierten kutanen Lupus erythematodes der Brust – ein individueller Heilversuch

C Pahmeyer
1   Uniklinik Köln, Klinik und Poliklinik für Gynäkologie und Geburtshilfe, Köln, Deutschland
,
F Thangarajah
1   Uniklinik Köln, Klinik und Poliklinik für Gynäkologie und Geburtshilfe, Köln, Deutschland
,
A Möller
1   Uniklinik Köln, Klinik und Poliklinik für Gynäkologie und Geburtshilfe, Köln, Deutschland
,
N Hunzelmann
2   Uniklinik Köln, Klinik für Dermatologie und Venerologie, Köln, Deutschland
,
P Mallmann
1   Uniklinik Köln, Klinik und Poliklinik für Gynäkologie und Geburtshilfe, Köln, Deutschland
,
W Malter
1   Uniklinik Köln, Klinik und Poliklinik für Gynäkologie und Geburtshilfe, Köln, Deutschland
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Publication History

Publication Date:
20 September 2018 (online)

 

Hintergrund:

Die seltene Entität des Lupus erythematodes tumidus (LET) wurde erstmals 1909 beschrieben und gilt als Unterform des kutanen Lupus erythematodes (CL) (2). Die klinischen Manifestationsmöglichkeiten sind vielfältig, charakteristisch sind jedoch Fotosensitivität und indurierende, sukkulente, rötliche Plaquebildung welche nach monatelangem Verlauf ohne Narbenbildung abheilen kann (3). Als Therapiemöglichkeiten kommen Azathioprin, Chloroquin und eine Farbstofflasertherapie in Betracht (1).

Fallvorstellung:

Vorstellung der 51-jährigen Patientin mit seit 2011 diagnostiziertem LET der rechten Mamma. Bei stetig progredientem, schmerzhaftem Befund, frustraner konservativer Therapie mit Resorchin, Azathioprin und Farbstofflaser, wurde eine Hemimastektomie unter Mitnahme des Nippel-Areola-Komplexes mit Latissimus-dorsi-Lappen-Rekonstruktion als ultima ratio durchgeführt. Intra- und postoperative Verlauf bisher komplikationslos. Im bisherigen Follow-up (35 Tage), kam es zu keinem Rezidiv der Erkrankung. Eine angeleichende Reduktionsplastik der kontralateralen Seite kann zur Symmetrieoptimierung erwogen werden.

Schlussfolgerung:

Dieser Fall beschreibt einen operativen, individuellen Heilversuch bei einem weltweit noch nicht beschriebenen isoliertem LET der Brust nach frustraner konservativer Therapie, wohl wissend, dass es sich um eine systemische Erkrankung handelt. Allerdings kann bei deutlicher Verbesserung der Schmerzsymptomatik im Einzelfall eine operative Maßnahme hilfreich sein.

Referenzen:

[1] Kreuter A. et al. Lupus erythematosus tumidus: response to antimalarial treatment in 36 patients with emphasis on smoking. Arch Dermatol 145(3): p. 244 – 8, 2009

[2] Schmitt V. et al., Lupus erythematosus tumidus is a separate subtype of cutaneous lupus erythematosus. Br J Dermatol 162(1): p. 64 – 73, 2010

[3] Stitt R. et al. Lupus erythematosus tumidus: a unique disease entity. Hawaii J Med Public Health 73(9 Suppl 1): p. 18 – 21, 2014