Geburtshilfe Frauenheilkd 2018; 78(10): 216
DOI: 10.1055/s-0038-1671408
Poster
Freitag, 02.11.2018
Operative Gynäkologie, Urogynäkologie IV
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Präoperative Uterus-Arterien-Embolisation (PUAE) bei großem Uterus myomatosus und Patientinnenwunsch nach Uteruserhalt – Vergleich von zwei Fallserien mit unterschiedlichem UAE-OP-Intervall

M Russ
1   Charité Universitätsklinikum, Campus Virchow-Klinikum, Klinik für Gynäkologie, Berlin, Deutschland
,
M Kemmer
1   Charité Universitätsklinikum, Campus Virchow-Klinikum, Klinik für Gynäkologie, Berlin, Deutschland
,
R Armbrust
1   Charité Universitätsklinikum, Campus Virchow-Klinikum, Klinik für Gynäkologie, Berlin, Deutschland
,
D Schnapauff
2   Charité Universitätsklinikum, Campus Virchow-Klinikum, Klinik für Strahlenheilkunde, Berlin, Deutschland
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Publication History

Publication Date:
20 September 2018 (online)

 

Fragestellung:

Eine Myomenukleation kann bei großen und/oder zahlreichen Myomen mit einem erheblichen Blutverlust und daraus folgendem Transfusions- und Hysterektomierisiko verbunden sein. Eine PUAE kann diese Risiken reduzieren. Unklar ist, welches der günstigste Abstand zwischen PUAE und Operation ist.

Methoden:

Zwischen Januar 2011 und März 2016 erhielten 21 Patientinnen eine UAE ca. 24 Stunden vor der geplanten Myomenukleation (Gruppe 1) und zwischen April 2016 und März 2018 23 Patientinnen ca. 15 Tage vor der OP (Gr. 2). Für alle Patientinnen wurden u.a. PUAE- und OP-Verlauf, Myomgröße-/gewicht laut histologischem Befund, prä-/postoperative Laborwertveränderungen und postoperative Komplikation erfasst.

Ergebnisse:

Die bilaterale Embolisation der A. uterina mit sphärischen Partikeln wurde unter Röntgendurchleuchtung in Coaxialtechnik mit Sondierung der Aa. uterinae mittels Mikrokatheter durchgeführt. Die PUAE konnte bei allen Patientinnen komplikationslos durchgeführt werden. Die Myomenukleation erfolgte bei allen Patientinnen nach PUAE offen-abdominal über einen angemessen großen Quer- oder Längsschnitt. Palpatorisch befand sich der Uterusfundus meist in Nabelhöhe. Der Uteruserhalt gelang primär in allen Fällen. Operationsverlauf und Blutverlust wurden vom Operateur für die Gr. 2 günstiger eingeschätzt. In der Gr. 1 wurde eine Patientin extern ca. 14 Tage nach der Erstoperation hysterektomiert, in der Gr. 2 keine Patientin. Eine Bluttransfusion war in Gr. 1 bei einer, in Gr. 2 bei zwei Patientinnen während des stationären Aufenthaltes erforderlich.

Schlussfolgerung:

Die PUAE ermöglicht eine sichere, uteruserhaltende Myomentfernung bei Patientinnen mit deutlich vergrößertem Uterus und Wunsch der Patientin nach Uteruserhalt. Ein längerer Abstand zwischen PUAE und OP scheint sich günstig auf den intra- und postoperativen Verlauf auszuwirken.