Geburtshilfe Frauenheilkd 2018; 78(10): 207
DOI: 10.1055/s-0038-1671381
Poster
Freitag, 02.11.2018
Konservative Gynäkologie/Übergreifende Themen II
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

HPV E7 Onkoprotein-basierter molekularer Triage Test für den Einsatz im Zervixkarzinom-Screening

S Ossmann
1   Klinik für Gynäkologie, Charité-Universitätsmedizin Berlin, Labor Gynäkologische Tumorimmunologie, Berlin, Deutschland
,
I Koch
2   Mikrogen GmbH, Neuried, Deutschland
,
M Kellner
2   Mikrogen GmbH, Neuried, Deutschland
,
O Böcher
2   Mikrogen GmbH, Neuried, Deutschland
,
J Sehouli
3   Klinik für Gynäkologie, Charite-Universitätsmedizin Berlin, Berlin, Deutschland
,
AM Kaufmann
1   Klinik für Gynäkologie, Charité-Universitätsmedizin Berlin, Labor Gynäkologische Tumorimmunologie, Berlin, Deutschland
› Author Affiliations
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Publication History

Publication Date:
20 September 2018 (online)

 

Zielsetzung:

Im Zervixkarzinom-Screening gewinnen DNA-basierte Tests zum Nachweis der Infektion mit humanen Papillomviren (HPV) an Bedeutung. Die Problematik ist, transiente Infektionen von klinisch relevanten Veränderungen zu unterscheiden. Neue molekulare Triage-Tests identifizieren höhergradige Dysplasien anhand vermehrter HPV-Onkoproteinexpression. Die verstärkte und damit nachweisbare HPV-Onkoproteinexpression ist ein Marker für hochgradige Dysplasien. Die Aussagekraft dieses innovativen Tests soll untersucht werden.

Material und Methoden:

Es wurde der ELISA-Test recomWell HPV 16/18/45 (Mikrogen GmbH, Neuried) zum Nachweis des Onkoproteins E7 eingesetzt. Als Probenmaterial dienten etablierte Zelllinien CaSki (HPV 16), HeLa (HPV 18) und MS751 (HPV 45) zur Sensitivitätstestung. In einer Pilotstudie wurden klinische Zervixabstriche in ThinPrep-Lösung von Patientinnen unterschiedlicher Dysplasiegrade (CIN II: n = 5; CIN III: n = 9; Karzinom: n = 3) eigesetzt, die für einen der nachweisbaren HPV Typen positiv waren.

Ergebnisse:

In dieser Pilotstudie konnten Zellen aus Zellkultur ab einer Zahl von 3.000 (CaSki), 500 (HeLa) und 3.000 (MS751) Zellen im recomWell HPV 16/18/45 als positiv erkannt werden. Bei klinischen Proben zeigte der E7 Onkoproteintest, dass alle Karzinome positiv getestet wurden. CIN III wurden zu 33,3% und CIN II wurden zu 40% (recomWell HPV 16/18/45) positiv getestet.

Zusammenfassung:

Der E7 Onkoprotein-detektierende molekulare Triage Test könnte bei der Differenzierung von behandlungsbedürftigen Läsionen von weniger progredienten Infektionen Anwendung finden. Weitere Studien dazu werden durchgeführt.