Geburtshilfe Frauenheilkd 2018; 78(10): 196
DOI: 10.1055/s-0038-1671346
Poster
Freitag, 02.11.2018
Gynäkologische Onkologie VI
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Prädiktive Wertigkeit bildgebender Verfahren (CT, MRT) zur präoperativen Einschätzung des Lymphknotenstatus beim Zervixkarzinom

K Papadopoulo
1   Universitätsklinikum Ulm, Ulm, Deutschland
,
T Friedl
1   Universitätsklinikum Ulm, Ulm, Deutschland
,
B Ammann
1   Universitätsklinikum Ulm, Ulm, Deutschland
,
C Scholz
1   Universitätsklinikum Ulm, Ulm, Deutschland
,
W Janni
1   Universitätsklinikum Ulm, Ulm, Deutschland
,
P Widschwendter
1   Universitätsklinikum Ulm, Ulm, Deutschland
› Author Affiliations
Further Information

Publication History

Publication Date:
20 September 2018 (online)

 

Zielsetzung:

Der Lymphknotenstatus ist der wichtigste Prognosefaktor beim Zervixkarzinom. Die bildgebenden Verfahren (CT und MRT) zur präoperativen Einschätzung des Lymphknotenbefalls weisen bislang immer noch eine zu geringe Sensitivität und Spezifität auf. Ziel unserer Untersuchung war die Erhebung der eigenen Untersuchungsqualität von CT und MRT zur Einschätzung des Lymphknotenstatus.

Materialien/Methoden:

In einer retrospektiv beschreibenden Studie wurden die Daten von Patientinnen mit histologisch gesichertem Zervixkarzinom analysiert, welche an der Universitätsfrauenklinik Ulm zwischen 2000 und 2012 leitlinienkonform behandelt wurden. Bei allen Patientinnen erfolgte präoperativ eine Bildgebung mittels CT und/oder MRT zur Einschätzung des Lymphknotenstatus. Die diagnostischen Kennwerte Sensitivität, Spezifität, sowie positiver und negativer prädiktiver Wert wurden mit histologisch gesichertem Lymphknotenstatus als Referenzkategorie evaluiert.

Ergebnisse:

Insgesamt standen 194 Patientinnen mit Zervixkarzinom und histologisch gesichertem Lymphknotenstatus für die Auswertung zur Verfügung. Bei 122 Patientinnen erfolgte eine präoperative Bildgebung mittels CT, wobei sich eine Sensitivität von 40,8%, eine Spezifität von 83,6%, ein positiv prädiktiver Wert von 62,5% und ein negativ prädiktiver Wert von 67,8% für die Diagnose eines Lymphknotenbefalls zeigte. Für 88 Patientinnen mit präoperative Bildgebung mittels MRT ergab sich eine Sensitivität von 25,6%, eine Spezifität von 68,9%, ein positiv prädiktiver Wert von 44,0% und ein negativ prädiktiver Wert von 49,2%.

Zusammenfassung:

Ähnlich wie bei anderen gynäkologischen Karzinomen sind Spezifität und insbesondere Sensitivität von CT und MRT bezüglich der Vorhersage eines Lymphknotenbefalls beim Zervixkarzinom eher niedrig, wobei das CT jedoch deutlich bessere diagnostische Kennwerte als das MRT zeigt. Allerdings kann der Lymphknotenstatus beim Zervixkarzinom auch mittels CT nicht mit ausreichender Genauigkeit vorhergesagt werden.