Geburtshilfe Frauenheilkd 2018; 78(10): 181-182
DOI: 10.1055/s-0038-1671300
Poster
Freitag, 02.11.2018
Gynäkologische Onkologie II
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Sicherheit und Wirksamkeit von Niraparib bei älteren Patientinnen mit rezidiviertem Ovarialkarzinom: eine Subgruppenanalyse der AGO Ovar 2.22 (ENGOT-OV16/NOVA) Phase III Studie

, AGO Study Group, AGO-Austria, NSGO
F Marmé
1   Universitärtsklinikum Heidelberg, Nationales Centrum für TUmorerkrankungen; Sektion Gynäkologische Onkologie, Heidelberg, Deutschland
,
A du Bois
2   Kliniken Essen Mitte, Evang. Huyssens-Stiftung/Knappschaft GmbH, Klinik für Gynäkologie und gynäkologische Onkologie, Essen, Deutschland
,
J Sehouli
3   Charité – Universitätsmedizin Berlin, Campus Virchow Klinikum, Klinik für Gynäkologie mit Zentrum für onkologische Chirurgie, Berlin, Deutschland
,
U Canzler
4   Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden an der Technischen Universität Dresden, Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Dresden, Deutschland
,
F Hilpert
5   Universitätklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel, Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe, Kiel, Deutschland
6   Onkologisches Therapiezentrum Krankenhaus Jerusalem, Hamburg, Deutschland
,
HJ Lück
7   Gynäkologisch-Onkologische Praxis am Pelikanplatz, Hannover, Germany, Hannover, Deutschland
,
W Meier
8   Universitätsfrauenklinik Düsseldorf, Düsseldorf, Deutschland
,
G Emons
9   Universitätsmedizin Göttingen, Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe, Göttingen, Deutschland
,
ML Heubner
10   Kliniken Essen-Mitte (KEM), Evang. Huyssens-Stiftung/Knappschaft GmbH, Klinik für Gynäkologie und gynäkologische Onkologie, Essen, Deutschland
11   Kantonsspital Baden AG, Department Frauen und Kinder, Baden, Schweiz
,
L Wölber
12   Universitätklinikum Hamburg-Eppendorf, Klinik und Poliklinik für Gynäkologie, Hamburg, Deutschland
,
P Harter
10   Kliniken Essen-Mitte (KEM), Evang. Huyssens-Stiftung/Knappschaft GmbH, Klinik für Gynäkologie und gynäkologische Onkologie, Essen, Deutschland
,
C Marth
13   Medizinische Universität Innsbruck, Univ. Klinik für Frauenheilkunde, Innsbruck, Österreich
,
MR Mirza
14   Ringshospitalet – Copenhagen University Hospital, Department of Oncology, Copenhagen, Dänemark
,
S Mahner
15   Klinikum der Universität München, LMU, Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, München, Deutschland
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Further Information

Publication History

Publication Date:
20 September 2018 (online)

 

Hintergrund:

Niraparib, ein selektiver PARP1/2-Inhibitor hat bei Patientinnen mit rezidiviertem Ovarialkarzinom als Erhaltungstherapie nach Ansprechen auf eine platinhaltige Therapie im Rahmen der AGO-OVAR-2.22 Phase III Studie (ENGOT-OV16/NOVA) unabhängig von BRCA-Mutationsstatus zu einer signifikanten Verlängerung des progressionsfreien Überlebens geführt. Ältere Patientinnen mit Ovarialkarzinom haben eine schlechtere Prognose. Hier berichten wir über die Sicherheit und Wirksamkeit von Niraparib bei Patientinnen >= 70 Jahre.

Methoden:

Patienten wurden im Rahmen der Studie innerhalb zweier Kohorten (gBRCAmut vs. gBRCAwt) 2:1 zu Niraparib (300 mg) oder Placebo randomisiert. Die Haupteinschlusskriterien beinhalteten mindestens zwei vorangegangene platinhaltige Therapie-Linien und mindestens ein partielles Ansprechen auf die unmittelbar vorangegangene platinhaltige Therapie. Diese Analyse untersucht die Sicherheit und Wirksamkeit von Niraparib bei Patientinnen >= 70 versus < 70 Jahre.

Ergebnisse:

Insgesamt wurden 95 Patientinnen im Alter von >= 70 Jahren behandelt (Niraparib: 61; Placebo: 34). Die Baseline-Charakteristika zeigten keine Unterschiede zwischen den Altersgruppen. Die Wirksamkeit von Niraparib war in beiden Kohorten vergleichbar (gBRCAmut: < 70J., HR: 0,30; >= 70J.: 0,09 und gBRCAwt: < 70J., HR: 0,47; >= 70J.: 0,35).

Die häufigsten Nebenwirkungen (AEs; Nausea, Obstipation, Fatigue, Hypertonie, Anaemie, Thrombopenie und Neutropenie traten in beiden Altersgruppen in vergleichbarer Häufigkeit auf. Bezüglich Grad 3/4 Nebenwirkungen > 10% zeigten sich keine relevanten Unterschiede zwischen Patientinnen < 70 und >= 70 (Thrombopenie: 28% vs. 31%, Anaemie: 27% vs. 13% und Neutropenie: 12% vs. 10%). Grad 5 AEs wurden nicht beobachtet. Auch Dosismodifikation von Niraparib erfolgte in beide Altersgruppen mit vergleichbarer Frequenz.

Zusammenfassung:

Niraparib ist sicher und hoch effektiv bei Patientinnen >= 70J.