Geburtshilfe Frauenheilkd 2018; 78(10): 165
DOI: 10.1055/s-0038-1671249
Poster
Donnerstag, 01.11.2018
Case-Report III
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Retrouteriner Tumor – Struma ovarii

SC Klaucke
1   Sana Klinikum Lichtenberg, Gynäkologie und Geburtshilfe, Berlin, Deutschland
,
T Fink
1   Sana Klinikum Lichtenberg, Gynäkologie und Geburtshilfe, Berlin, Deutschland
,
JP Scharf
1   Sana Klinikum Lichtenberg, Gynäkologie und Geburtshilfe, Berlin, Deutschland
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Publication Date:
20 September 2018 (online)

 

Dieser Fall einer 45-jährigen Patientin präsentierte sich während der ambulanten Vorsorgeuntersuchung mit einem symptomlosen retrouterinen Tumor. Vor 10 Jahren war per Laparoskopie bereits ein Dermoid entfernt worden. Nun wird die erneute Laparoskopie mithilfe eines Uterusmanipulators zur Entfernung des retrouterinen Tumors geplant. Es zeigt sich medial kaudal des rechten Ovars breitbasig eine längsovale gekapselte zystische Raumforderung mit einer Größe von 35 × 25 mm, diese ist nach lateral, ventral und kaudal mit dem Peritoneum verwachsen und zeigt eine Nähe zum rechten Harnleiter. Daher wird hier die Inzision im Peritoneum notwendig und das Ligamentum sacrouterinum wird bei seinem proximalem Anteil durch bipolare Koagulation durchtrennt. Es erfolgen die Separierung des Tumors vom Peritonealblatt und die Bergung desselben über den Endobag mithilfe eines Bauchdeckenspreizers. Die liegende Mirena-Spirale wurde durch den Uterusmanipulatur nicht disloziert.

Die Histologie ergibt in der Spülzytologie wenig Blut und Mesothelien/Makrophagen ohne Entzündung oder atypische Zellen. Interessanterweise zeigte sich in der histologischen Aufarbeitung Schilddrüsengewebe mit regressiven Veränderungen (lymphozytären Infiltraten sowie innerhalb der Zysten fibrotische und verkalkte Septen) ohne Anhalt für Malignität, entsprechend einem monodermalen Teratom nach Art einer Struma ovarii. Originäres Ovarialgewebe ist nicht nachweisbar. Nach vollständiger Entfernung und bei unkompliziertem postoperativem Verlauf konnte die Patientin in die Häuslichkeit entlassen werden.

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Abb. 1: Struma ovarii