Geburtshilfe Frauenheilkd 2018; 78(10): 157
DOI: 10.1055/s-0038-1671226
Poster
Donnerstag, 01.11.2018
Case-Report I
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Spontanpartus nach transzervikaler Radiofrequenzablation eines submukösen Myoms

R Bends
1   Evangelisches Klinikum Köln-Weyertal, Gynäkologie und Geburtshilfe, Köln, Deutschland
,
D Toub
2   Gynesonics, Medical Affairs, Redwood City, Vereinigte Staaten von Amerika
,
T Römer
1   Evangelisches Klinikum Köln-Weyertal, Gynäkologie und Geburtshilfe, Köln, Deutschland
› Author Affiliations
Further Information

Publication History

Publication Date:
20 September 2018 (online)

 

Zielsetzung:

Transzervikale Radiofrequenzablation uteriner Myome wird seit 2011 angewandt. Positive Studienergebnisse zu Anwendungssicherheit und Effizienz des Sonata®-Systems wurden publiziert. Wir berichten über die erste Schwangerschaft mit Spontanpartus nach transzervikaler Radiofrequenzablation.

Materialien:

Das Sonata®-System vereinigt RF-Ablationselektroden mit einer intrauterinen Ultraschallsonde in einem Instrument. Eine Steuerungsgraphik ermöglicht die genaue Platzierung des Ablationsvolumens im Zielmyom. Nach Applikation thermischer Energie resultiert eine größtmögliche Ablation des Myoms unter sicherer Distanzierung von umgebenden Strukturen.

Methoden:

Die 33-jährige Nullipara berichtete Hypermenorrhoe. Die Transvaginalsonografie zeigte ein 28 mm messendes Myom FIGO-Typ-2 im Bereich der linken Vorderwand. Nach Aufklärung über Therapieoptionen entschied sich die Patientin für eine Radiofrequenzablation mit dem Sonata®-System. Die intrauterine Sonografie bestätigte den Befund mit 27 × 23 mm. Nach Platzierung einer kongruenten Ablationszone wurden die RF-Elektroden eingebracht. Nach unauffälliger Sicherheitsüberprüfung erfolgte die komplikationslose RF-Ablation mit einer maximalen Temperatur von 105 ° Celsius über einen Zeitraum von 110 Sekunden.

Ergebnisse:

Zwei Wochen postoperativ zeigte ein Kontrastmittel-MRT eine 60-prozentige Non-Perfusion des Zielmyoms. In einer sonographischen Verlaufskontrolle nach 24 Monaten war kein Myom mehr nachzuweisen und die Patientin berichtete Eumenorrhoe. 33 Monate postoperativ konzipierte die Patientin spontan. Nach unauffälligem Schwangerschaftsverlauf kam es in der 40. Schwangerschaftswoche zum unkomplizierten Spontanpartus eines vitalen weiblichen Neugeborenen mit APGAR-Score 8/9/10 und einem Geburtsgewicht von 3670 Gramm.

Zusammenfassung:

Dies ist der erste bekannte Spontanpartus nach transzervikaler Radiofrequenzablation eines submukösen Myoms. Schwangerschaftsverlauf und Partus zeigten sich unkompliziert. Eine zuvor bekannte Schwangerschaft nach RF-Ablation im Rahmen der FAST-EU-Studie resultierte in elektiver Sectio caesarea. Aktuelle Studien (SAGE/OPEN) erheben Daten bezüglich möglicher Schwangerschaften nach Radiofrequenzablation von Myomen.