Geburtshilfe Frauenheilkd 2018; 78(10): 114-115
DOI: 10.1055/s-0038-1671092
Poster
Donnerstag, 01.11.2018
Operative Gynäkologie, Urogynäkologie I
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Die zyklische biomechanische Testung der Pectopexie – eine experimentelle Vergleichsstudie

C Eichler
1   Kliniken der Stadt Köln, Brustzentrum, Köln, Deutschland
,
L Langer
2   Unifrauenklinik Köln, Köln, Deutschland
,
J Puppe
2   Unifrauenklinik Köln, Köln, Deutschland
,
M Warm
1   Kliniken der Stadt Köln, Brustzentrum, Köln, Deutschland
2   Unifrauenklinik Köln, Köln, Deutschland
,
W Malter
2   Unifrauenklinik Köln, Köln, Deutschland
,
KG Noé
3   Kreiskrankenhaus St. Elisabeth, Klinik für Frauenheilkunde, Grevenbroich, Deutschland
,
A Sauerwald
4   St. Marien-Hospital Düren, Frauenheilkunde, Düren, Deutschland
› Author Affiliations
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Publication History

Publication Date:
20 September 2018 (online)

 

Einleitung:

Die Pectopexie ist eine operative Behandlungsmöglichkeit des Descensus genitalis. Sie wurde 2010 erstmalig präsentiert und beinhaltet die laparoskopische Befestigung des Uterus bzw. Uterusstumpfes am Ligamentum ileopectineum. Im Anschluss an bereits durchgeführte Testungen, die maximale Belastung der Verbindung aus Ligament, Naht und Netz testeten, erfolgt nun die Bewertung über die Veränderung der Pectopexie unter zyklischen Bedingungen in einer in-vivo-nahen Situation. Insbesondere wurde die Frage beantwortet: Ab wann ist die Pectopexie als stabil einzuordnen?

Methoden:

Verwendet wurden n = 20 formalinfixierte Beckenhälften und n = 10 Frischleichenbecken in 2 Versuchskohorten. Das Durchschnittsalter der weiblichen Körperspender betrug in der Formalingruppe 83,3 Jahre und in der Frischleichengruppe 88,6 Jahre. Für die Fixation des Kunststoffnetzes (SERAMESH PA®-Netz) am Ligamentum ileopectineum wurde ein TERYLENE®-Faden der Firma SERAG WIESSNER, Naila, Deutschland, verwendet. Das Materialprüfgerät der Firma Instron® (Darmstadt, Deutschland) verwendet die Bluehill 2®-Software. Versuche beinhalteten eine zyklische Belastung des Pectopexie Modells von 5 N auf bis zu 25 N mit einer Geschwindigkeit von 1 mm/s in 100-facher Wiederholung.

Ergebnisse:

Für alle Versuche konnte mittels graphischer Analyse das Erreichen einer stabilen Gesamtsituation beobachtet werden. Während die Formalingruppe nach 14,55 ± 2,88 Zyklen eine Stabilität erreichte, war dies in der Frischleichengruppe bei Zyklus 19,1 ± 2,62 der Fall (p-Wert < 0,001).

Zusammenfassung:

Die Pectopexietechink erreicht bereits nach 15 bzw. 19 Zyklen eine stabile Gesamtsituation. Dies lässt darauf schließen, dass bereits vor Entlassung der Patientin aus dem Krankenhaus ein optimales Ergebnis erreicht wird. Eine extensive Schonung im postoperativen Setting scheint somit nicht notwendig.