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DOI: 10.1055/s-0038-1671013
Die Etablierung der Indocyanin-Grün-Fluoreszenz-Markierung zur Darstellung des Sentinel-Lymphknotens beim Endometriumkarzinom in einem Zentrum für Gynäko-Onkologie
Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
20. September 2018 (online)
Zielsetzung:
Darstellung unserer Erfahrung zur Etablierung der Sentinel-Lymphknoten-(SN)-Detektion mittels Indocyanin-Grün (ICG)-Markierung und Near-Infrared (NIR)-Floureszenz-Kamera über eine 2,5-jährige Lern- und Optimierungsphase beim frühen Endometriumkarzinom (EC).
Material/Methode:
Analyse von 52 EC-Patientinnen, die 2016 – 2018 nach intrazerviakler ICG-Applikation laparoskopisch/roboter-assistiert operiert wurden. Die Indikation zur weiterführenden systematischen pelvinen/paraaortalen Lymphonodektomie nach SN-Exzision wurde leitlinienkonform umgesetzt.
Ergebnisse:
Das mediane Alter betrug 63 (42 – 89) Jahre. Histologisch lag in 45/52 ein endometrioides Karzinom vor. In 92,3% bzw. 5,8% lag ein pT1 bzw. pT2-Stadium und in 40,4%, 30,8% und 28,8% ein G1-, G2- und G3-Karzinom vor. Allergische Reaktionen nach ICG-Injektion wurden nicht beobachtet. Die Gesamt-SN-Detektionsrate betrug 96,2% (50/52), eine bilaterale pelvine SN-Darstellung gelang in 80,8% (42/52). Die Gesamt-Detektionsrate betrug im ersten Jahr 90%, danach 100% bei unveränderter bilateraler Detektionsrate von 80 – 81%. Eine simultane pelvine und paraaortale SN-Anreicherung bestand in 96,2% (5/52). Ein metastatischer SN-Befall lag bei einer Patientin vor; LK-Status nach komplettierender Lymphonodektomie: 6/101. In 38,5% (20/52) wurde leitliniengerecht eine systematische pelvine/paraaortale LNE komplettiert; die falsch-negativ Rate für den SN betrug 0%.
Referenz |
Patienten (n) |
Tracer |
Gesamt Detektionsrate |
Bilaterale Detektionsrate |
Hagen et al. GynOncol 2016 |
108 |
ICG |
96% |
78% |
How et al. GynOncol 2015 |
100 |
ICG, Tc, blau |
92% |
76% |
Rossi et al. Lancet Oncol 2017 FIRES-Study |
385 |
ICG |
86% |
52% |
KEM – total |
52 |
ICG |
96,2% |
80,8% |
Zusammenfassung:
Wir konnten die Erfahrung anderer bestätigen und im Weiteren die SN-ICG-Methode „scharf stellen“ und nach entsprechender Aufklärung der Patientin bei negativer SN-Biopsie und bilateraler Darstellung sowie fehlenden suspekten LK auf die systematische Lymphonodektomie verzichten.