Geburtshilfe Frauenheilkd 2018; 78(10): 84
DOI: 10.1055/s-0038-1671001
Poster
Donnerstag, 01.11.2018
Gynäkologische Onkologie I
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Entwicklung einer Multipeptidvakzine zur Therapie des Ovarialkarzinoms

S Braun
1   Universitätsfrauenklinik Tübingen, Tübingen, Deutschland
,
A Marcu
2   Interfakultäres Institut für Zellbiologie, Universität Tübingen, Abteilung für Immunologie, Tübingen, Deutschland
,
T Billich
2   Interfakultäres Institut für Zellbiologie, Universität Tübingen, Abteilung für Immunologie, Tübingen, Deutschland
,
T Engler
1   Universitätsfrauenklinik Tübingen, Tübingen, Deutschland
,
H Schuster
2   Interfakultäres Institut für Zellbiologie, Universität Tübingen, Abteilung für Immunologie, Tübingen, Deutschland
,
FA Taran
1   Universitätsfrauenklinik Tübingen, Tübingen, Deutschland
,
AD Hartkopf
1   Universitätsfrauenklinik Tübingen, Tübingen, Deutschland
,
D Wallwiener
1   Universitätsfrauenklinik Tübingen, Tübingen, Deutschland
,
SY Brucker
1   Universitätsfrauenklinik Tübingen, Tübingen, Deutschland
,
HG Rammensee
2   Interfakultäres Institut für Zellbiologie, Universität Tübingen, Abteilung für Immunologie, Tübingen, Deutschland
,
S Stevanovic
2   Interfakultäres Institut für Zellbiologie, Universität Tübingen, Abteilung für Immunologie, Tübingen, Deutschland
,
P Wagner
1   Universitätsfrauenklinik Tübingen, Tübingen, Deutschland
› Author Affiliations
Further Information

Publication History

Publication Date:
20 September 2018 (online)

 

Zielsetzung:

Das Ovarialkarzinom ist selbst bei optimaler Therapie mit einem hohen Rezidivrisiko und einer schlechten Prognose assoziiert. Deshalb werden neue Therapiestrategien dringend benötigt. Ein vielversprechender Ansatz ist die Entwicklung einer HLA-spezifischen Multipeptidvakzine in Kombination mit den Adjuvantien Montanide™ ISA 51 und dem TLR2-Ligand XS15.

Methoden:

HLA-Peptidkomplexe werden aus Tumorgewebe sowie aus mittels Gewebeverdau vereinzelten und angereicherten Tumorzellen isoliert und die HLA-Liganden eluiert. Nach HLPC- und MS-Analyse werden die aufgenommenen Peptidspektren mithilfe datenbankgestützter Suchmaschinen identifiziert. Vielversprechende Ovarialkarzinom-assoziierte Peptide werden anschließend auf ihre Immunogenität analysiert.

Ergebnisse:

Bisher konnten bereits über 150 Ovarialkarzinomproben analysiert und ein HLA-spezifisches Peptidwarenhaus mit dutzenden tumorassoziierten und -spezifischen Peptidkandidaten aufgebaut werden. In vitro konnten hierbei sowohl gegen MHC Klasse-II- als auch gegen Klasse-I-Peptide gerichtete Immunantworten im ELISPOT nachgewiesen werden. Die Immunogenität der Peptide konnte durch die Verwendung von Montanide™ ISA 51 in Kombination mit dem neu formulierten Adjuvanz XS15 deutlich verbessert werden. Es ist inzwischen möglich, für mehr als 95% der Patientinnen einen maßgeschneiderten HLA-spezifischen Peptidcocktail zur Verfügung zu stellen. Erste Patientinnen konnten im Rahmen von Heilversuchen vakziniert werden.

Zusammenfassung:

Die Entwicklung einer Multipeptidvakzine zur Therapie des Ovarialkarzinom stellt eine vielversprechende Möglichkeit zur Ergänzung der etablierten Therapieansätze dar. Eine Phase I/IIa-Studie mit 30 Patientinnen ist in Vorbereitung.