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DOI: 10.1055/s-0038-1670982
Kein Hinweis auf Häufung endometrialer CD138+Plasmazellen bei rezidivierendem Implantationsversagen oder Spontanaborten
Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
20. September 2018 (online)
Zielsetzung:
Der Einfluss einer chronischen Endometritis auf die embryonale Implantation ist umstritten. Zunehmend wird Kinderwunsch-Patientinnen mit wiederholtem Einnistungsversagen (recurrent implantation failure-RIF) der immunhistologische Nachweis von CD138-positiven Plasmazellen angeboten (1,2). Bislang existiert kein Grenzwert für diese Untersuchung, so dass in der Literatur sehr unterschiedliche Prävalenzen finden (9 – 43%) (1,2,3).
Studiendesign:
Im Rahmen einer Pilotstudie wurde bei Patientinnen unseres Kinderwunschzentrums eine Endometriumprobe entweder mittels Hysteroskopie und Strichkürettage oder ambulanter Endometriumbiopsie gewonnen. Einschlusskriterien waren: Dauer des unerfüllten Kinderwunsches. Alter: < 42 Jahre.
Patientinnen und Methoden:
Der Median des Alters betrug 37 Jahre; der Median der Kinderwunschdauer betrug 3 Jahre. Bei 22 der Patientinnen (44%) lag ein RIF vor, bei 11 (22%) rezidivierende Spontanaborte (RSA), bei 17 Kinderwunschpatientinnen (38%) lagen andere Gründe für eine HSK und Endometriumsbiopsie vor.
In den Endometriumschnitten wurden CD138+ Plasmazellen immunhistochemisch angefärbt und pro high power field (HPF) ausgezählt.
Ergebnisse:
Bei 15 von 50 Patientinnen (30%) konnten vereinzelt endometriale CD138+ Plasmazellen nachgewiesen werden, nur 2 davon mit > 5 Plasmazellen/HPF: Bei beiden lag weder RIF noch RSA vor und die Indikation zur HSK wurde aufgrund eines Polypen, bzw. aufgrund einer Serometra gestellt.
Zusammenfassung:
Unsere Pilotstudie zeigt keine klaren Hinweise auf eine Häufung endometrialer CD138+Plasmazellen bei RIF oder RSA. Im Gegenteil fand sich ein intensiverer Nachweis von CD138+Zellen lediglich bei Patientinnen mit anderen endometrialen Pathologien.