Die Psychiatrie 2013; 10(04): 243-248
DOI: 10.1055/s-0038-1670892
Schwerpunkt
Schattauer GmbH

Schule als Setting zur Prävention psychischer Störungen

Chancen, Perspektiven und Beispiele guter PraxisSchool as setting for prevention of mental disorders: opportunities, perspectives and examples of good practice
S. Corrieri
1   Universität Leipzig, Institut für Sozialmedizin, Arbeitsmedizin und Public Health (ISAP)
,
I. Conrad
1   Universität Leipzig, Institut für Sozialmedizin, Arbeitsmedizin und Public Health (ISAP)
,
S. G. Riedel-Heller
1   Universität Leipzig, Institut für Sozialmedizin, Arbeitsmedizin und Public Health (ISAP)
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Publication History

Eingegangen: 26 September 2013

Angenommen: 14 October 2013

Publication Date:
12 September 2018 (online)

Zusammenfassung

Psychische Störungen bei Kindern und Jugendlichen sind verbreitet und folgenschwer. Schulen sind aufgrund der Komplementarität bildungsrelevanter Kompetenzen und psychischer Gesundheit ein zentrales Setting für Gesundheitsförderung und Prävention. Die vorliegende Arbeit stellt wissenschaftlich evaluierte Projekte zur Förderung der psychischen Gesundheit im Setting Schule vor. Die Beispiele guter Praxis des Vereins Irrsinnig Menschlich machen deutlich, dass die Kombination aus Wissensvermittlung mit Materialien/Medien und persönlichem Kontakt zu Betroffenen eine positive Wirkung bzgl. des Abbaus von Stigmatisierung sowie der Sensibilisierung junger Menschen für Themen der psychischen Gesundheit hat. Als Weiterentwicklung dieser Ansätze soll der Schulcoach Schulen unterstützen, bisher ungenutzte Potenziale zu aktivieren und selbstständig nachhaltige Lösungen zu erarbeiten, um Prävention in der Schule von innen heraus zu verankern und zu gestalten. Eine verbesserte Struktur der Gesundheitsförderung würde eine breitere Implementierung von Förderprogrammen im schulischen Setting ermöglichen. Einer lange überfälligen gesetzlichen Verankerung der Prävention zur Förderung der psychischen Gesundheit sollten konkrete Maßnahmenkataloge folgen.

Summary

Mental disorders in children and adolescents are widespread and have serious consequences. Schools represent a central setting for the implementation of mental health promotion and the prevention of mental disorders. This paper presents examples of good practice by Irrsinnig Menschlich. The combination of knowledge transfer via materials/media and personal contact with the affected persons has a positive influence on decreasing stigma and for sensitizing young people for the topic of mental health. The school coach-project, a further development of these approaches aims at allowing schools to activate yet undiscovered potential and to independently develop sustainable solutions, in order to embed and design prevention from within the school setting. An improved legal structure of health promotion may allow a broader implementation of support programs in educational settings.