Zeitschrift für Palliativmedizin 2018; 19(05): e19
DOI: 10.1055/s-0038-1669263
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Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Entwicklung eines Interviewleitfadens als Teil eines Erhebungsinstrumentes zur Messung der Wirksamkeit der SAPV in 3 Regionen in Nordrhein – eine Fokusgruppenanalyse

N Krumm
1   Uniklinik RWTH Aachen, Klinik für Palliativmedizin, Aachen, Germany
,
V Stumm
2   PH Heidelberg Fakultät für Erziehungs- und Sozialwissenschaften, Institut für Erziehungswissenschaft, Heidelberg, Germany
,
K Dillen
3   Uniklinik Köln, Zentrum für Palliativmedizin, Köln, Germany
,
H Schmidt
3   Uniklinik Köln, Zentrum für Palliativmedizin, Köln, Germany
,
M Hesse
4   Universitätsklinik Bonn, Klinik für Palliativmedizin, Bonn, Germany
,
C Rietz
2   PH Heidelberg Fakultät für Erziehungs- und Sozialwissenschaften, Institut für Erziehungswissenschaft, Heidelberg, Germany
,
L Radbruch
4   Universitätsklinik Bonn, Klinik für Palliativmedizin, Bonn, Germany
,
R Voltz
3   Uniklinik Köln, Zentrum für Palliativmedizin, Köln, Germany
,
R Rolke
1   Uniklinik RWTH Aachen, Klinik für Palliativmedizin, Aachen, Germany
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Publication History

Publication Date:
20 August 2018 (online)

 

Fragestellung:

In Nordrhein ist die ambulante Palliativversorgung (APV) eine etablierte Struktur zur Versorgung von Patienten und ihren Zugehörigen, die mit einer fortschreitenden unheilbaren Erkrankung konfrontiert sind. Sowohl allgemeine (AAPV) wie auch spezialisierte (SAPV) Strukturen sind nahezu flächendeckend vorhanden. Um mehr über die Wirksamkeit der ambulanten Versorgung zu erfahren, wurde im Rahmen des Innovationsfondsprojektes APVEL eine Fokusgruppe mit Expert*innen aus der APV durchgeführt, um inhaltliche Domänen eines daraus folgenden halbstrukturierten Interviewleitfadens herzuleiten. Das Interview wird im Rahmen eines Mixed-Methods Ansatzes Teil eines qualitativen und quantitativen Erhebungsinstrumentes zur vergleichenden Messung der Wirksamkeit der SAPV vs. AAPV in 3 Modellregionen in Nordrhein sein.

Methodik:

Homogene Fokusgruppe mit Ärzt*innen (N = 5) aus der APV und dem Medizinischen Dienst (MDK) (N = 1). Die Audioaufzeichnung der Fokusgruppe wurde verbatim transkribiert und inhaltsanalytisch (Mayering, 2003) unter Verwendung von MaxQDA ausgewertet.

Ergebnis:

Der MW der Tätigkeit in der APV lag bei 10 Jahren (SD = 9,71). Die Dauer des Gespräches betrug 70 min. Neben der Symptomlinderung konnten 6 Themenbereiche identifiziert werden. Erreichbarkeit, Informationsweitergabe, Angehörige wahrnehmen, Teamkoordination, patientenbezogene Koordination, Netzwerke.

Schlussfolgerung:

Die gefundenen Themen lassen sich den Wirksamkeitsdomänen „Symptomlinderung“, „Sicherheitsversprechen“ und weniger im Vordergrund „Herstellung eines geregelten Alltags“ zuordnen und bestätigen soziologisch orientierte Wirksamkeitskonzepte der SAPV (Schneider et al., 2015). Ärztliche Expert*innen aus der APV beschreiben das Sicherheitsversprechen als ein zentrales wirksames Element von APV. Dabei werden sowohl strukturelle Unterschiede von allgemeinen und spezialisierten Versorgungsangeboten als auch individuelle Bedarfe von Patient*innen und ihren Zugehörigen unterschieden.