Z Gastroenterol 2018; 56(08): e383-e384
DOI: 10.1055/s-0038-1669147
Kurzvorträge
Hernien
Hernien – Freitag, 14. September 2018, 11:00 – 12:28, 21b
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Die MILOS Technik mit Komponentenseparation – Erfahrungen aus 3 Jahren

R Wilke
1   Kreisklinikum Calw-Nagold, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie, Nagold, Deutschland
,
P Argast
1   Kreisklinikum Calw-Nagold, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie, Nagold, Deutschland
,
S Stimac
1   Kreisklinikum Calw-Nagold, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie, Nagold, Deutschland
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Publication History

Publication Date:
13 August 2018 (online)

 

Einleitung:

Die Sublayreparation ist das gültige Maß in Hinblick auf Rezidivfreiheit und physiologischer Rekonstruktion. Hierbei sollte die morphologische nerven- und gefäßschonende Rekonstruktion, als auch die extraperitoneale Netzaugmentation als Verstärkung der geschaffenen Reparation im Vordergrund stehen. Die MILOS Methode (minimally open sublay) verbindet die Vorzüge der laparoskopischen Chirurgie die mit denen der konventionellen Methode: minimales Weichteiltrauma mit anatomiegerechter Rekonstruktion und extraperitonealer Netzlage.

Methodik:

Seit März 2015 wird die MILOS Technik angeandt. Als Zugangsweg der MILOS Op dient eine ca. 5 cm lange supraumbilicalen Inzision. Zunächst wird die Faszie dargestellt und das hintere Rektusscheidenblatt eröffnet. Von da aus erfolgt die weitere Separation nach cranial mit Darstellung des Bruchsackes und des Peritoneums. Die weitere Seperation erfolgt nach Einsetzten eines selbsthaltenden Sperrsystems unter laparoskopischer Sicht. Ziel jeder Operation ist der Verschluss der Rektusscheide und die passsende Netzaugmentation (mind. 25 × 25 cm Netzfläche).

Ergebnisse:

Bislang wurden 70 Patienten in Milos Technik versorgt. Der Anteil der Narbenhernien umfasste dabei 61%, die der ventralen Hernien 39%. In 26/70 Fällen erfolgte zusätzlich eine Komponentenseparation (TAR). Die Operationszeit betrug durchschnittlich 69 Minuten, die allgemeine Krankenhausverweildauer 3,8 Tage. Wundkomplikationen oder relevante Serome wurden keine dokumentiert. Bei einem Patienten (starker Raucher und BMI 40) musste ein Rezidiv reoperiert werden. In 32/70 Fällen erfolgte die Implantation eines 20 × 30 cm Netzes, in 36/70 Fällen ein 15 × 25 cm Netz und in 2 Fälle wurde ein biosynthetisches Netz 20 × 20 cm augmentiert. Eine körperliche Einschränkung wurde für 3 Wochen erteilt, alle Patienten konnten ohne permanente Schmerzmedikation entlassen werden. Eine Nachkontrolle fand nach 3 Monaten statt. Die postoperative Zufriedenheit betrug 96%.

Schlussfolgerung:

Die MILOS Operationsmethode ist eine neue innovative Hernienversorgung und kann für die Zukunft einen festen Platz im Portfolio eines Hernienzentrums haben. Die Technik ist eine minimal invasive Weiterentwicklung des weit verbreiteten Sublayrepairs und bietet excellente Ergebnisse.