Z Gastroenterol 2018; 56(08): e381
DOI: 10.1055/s-0038-1669140
Kurzvorträge
Endoskopie und minimalinvasive Chirurgie
Verbesserung der Aus- und Weiterbildung in der Viszeralmedizin – Donnerstag, 13. September 2018, 08:00 – 09:12, 22b
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Einfluss der Spielerfahrung auf laparoskopische Fähigkeiten

RR Datta
1   Uniklinik Köln, Klinik und Poliklinik für Allgemein-, Viszeral- und Tumorchirurgie, Köln, Deutschland
,
SH Chon
1   Uniklinik Köln, Klinik und Poliklinik für Allgemein-, Viszeral- und Tumorchirurgie, Köln, Deutschland
,
L Müller
1   Uniklinik Köln, Klinik und Poliklinik für Allgemein-, Viszeral- und Tumorchirurgie, Köln, Deutschland
,
P Plum
1   Uniklinik Köln, Klinik und Poliklinik für Allgemein-, Viszeral- und Tumorchirurgie, Köln, Deutschland
,
J Bohle
1   Uniklinik Köln, Klinik und Poliklinik für Allgemein-, Viszeral- und Tumorchirurgie, Köln, Deutschland
,
T Dratsch
1   Uniklinik Köln, Klinik und Poliklinik für Allgemein-, Viszeral- und Tumorchirurgie, Köln, Deutschland
,
M Bludau
1   Uniklinik Köln, Klinik und Poliklinik für Allgemein-, Viszeral- und Tumorchirurgie, Köln, Deutschland
,
R Wahba
1   Uniklinik Köln, Klinik und Poliklinik für Allgemein-, Viszeral- und Tumorchirurgie, Köln, Deutschland
,
C Bruns
1   Uniklinik Köln, Klinik und Poliklinik für Allgemein-, Viszeral- und Tumorchirurgie, Köln, Deutschland
,
R Kleinert
1   Uniklinik Köln, Klinik und Poliklinik für Allgemein-, Viszeral- und Tumorchirurgie, Köln, Deutschland
› Author Affiliations
Further Information

Publication History

Publication Date:
13 August 2018 (online)

 

Einleitung:

Es gibt Hinweise, dass Computerspielerfahrung einen positiven Einfluss auf laparoskopische Fertigkeiten hat. Objektive Verfahren, diese Spielererfahrung zu bemessen, gibt es bisher nicht.

Ziel:

Etablierung und Validierung von zwei von uns programmierten und dadurch den Probanden gänzlich unbekannten Spielen als Messinstrument, um den Zusammenhang zwischen Spielerfahrung sowie der laparoskopischen Lernkurve und zwischen der selbsteingeschätzten Computerspielerfahrung und der tatsächlichen Spielperformance darzustellen.

Methodik:

Zur Validierung der Spiele wurden 30 Profispieler aus der ESL (Electronic Sports league) mit 30 „Durchschnitts-PC-Nutzern“ verglichen. Anschließend wurden insgesamt 135 Medizinstudenten (80 weiblich, 55 männlich; Alter: M= 23,7) ohne laparoskopische Vorerfahrung in die Studie eingeschlossen. Drei Übungen (Rope Pass, Papercut, Peg Transfer) mit je drei Wiederholungen an laparoskopischen Übungsboxen wurden durchgeführt. Zeit und die Fehlerrate jeder Übung wurden bemessen. Nach dem Spielen der zwei Computerspiele beantworteten die Studierenden verschiedene Fragebögen zum aktuellen und vergangenen Computerspielverhalten.

Ergebnis:

Bei allen laparoskopischen Aufgaben zeigte sich eine zeitliche Verbesserung vom 1. (M= 249,4, SD= 65,4) bis zum 3. Durchgang (M= 155,9, SD= 30,7), F (2, 56)= 56,7, p < 0,001, Partial Eta Squared = 0,670.

Zusätzlich zeigte sich ein signifikanter Zusammenhang zwischen der Performanz in der Aufgabe Rope Pass und den erreichten Punkten im 3D-Spiel (Tunnel Game), Kendall's Tau =-0,151, p = 0,019, sowie zwischen der Performanz in der Aufgabe Paper Cut und den erreichten Punkten im Blast Game, Kendall's Tau =-0,180, p= 0,008. Ebenfalls bestand ein signifikanter Zusammenhang zwischen der durchschnittlichen Performanz in allen drei Aufgaben (Rope Pass, Paper Cut und Peg Transfer) und den erreichten Punkten im 3D-Spiel (Kendall's Tau =-0,134, p= 0,036) sowie den erreichten Punkten im 2D-Spiel (Kendall's Tau =-0,163, p= 0,011).

Schlussfolgerungen:

Die Spielerfahrung hat einen positiven Einfluss auf die laparoskopische Performanz.

Die selbsteingeschätzte Computerspielerfahrung und die Performanz im Spiel und Laparokopie haben einen Zusammenhang.