Z Gastroenterol 2018; 56(08): e373
DOI: 10.1055/s-0038-1669118
Kurzvorträge
Endoskopie und minimalinvasive Chirurgie
ESD: Technik und Ergebnisse – Donnerstag, 13. September 2018, 12:30 – 13:42, 21b
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Evaluierung einer neuen submukosalen, hochviskösen Injektionslösung (LiftUp) für die Endoskopische Submukosa Dissektion (ESD) am EASIE-R Model: Eine prospektiv randomisierte Vergleichsstudie

E Wedi
1   Universitätsmedizin Göttingen, Abteilung für Gastroenterologie und gastrointestinale Onkologie, Göttingen, Deutschland
2   Endoverein Erlangen, Baiersdorf, Deutschland
,
P Köhler
2   Endoverein Erlangen, Baiersdorf, Deutschland
3   Institut für Nutztiergenetik, Friedrich-Loeffler Institut (FLI), Mariensee, Neustadt, Deutschland
,
J Hochberger
2   Endoverein Erlangen, Baiersdorf, Deutschland
4   Vivantes Klinikum im Friedrichshain, Lehrkrankenhaus der Charité, Klinik für Gastroenterologie, Berlin, Deutschland
,
SS Dammer
2   Endoverein Erlangen, Baiersdorf, Deutschland
,
J Maiss
2   Endoverein Erlangen, Baiersdorf, Deutschland
5   Gastroenterologische Praxis Dr. Kerzel und Prof. Maiss, Forchheim, Deutschland
,
S Kunsch
6   Universitätsmedizin Göttingen, Gastroenterologie und gastrointestinale Onkologie, Göttingen, Deutschland
,
N Ho
7   Ovesco Endoscopy AG, Tübingen, Deutschland
,
G Conrad
7   Ovesco Endoscopy AG, Tübingen, Deutschland
,
U Baulain
3   Institut für Nutztiergenetik, Friedrich-Loeffler Institut (FLI), Mariensee, Neustadt, Deutschland
,
V Ellenrieder
6   Universitätsmedizin Göttingen, Gastroenterologie und gastrointestinale Onkologie, Göttingen, Deutschland
,
C Jung
6   Universitätsmedizin Göttingen, Gastroenterologie und gastrointestinale Onkologie, Göttingen, Deutschland
› Author Affiliations
Further Information

Publication History

Publication Date:
13 August 2018 (online)

 

Einleitung:

Die Endoskopische Submukosa Dissektion (ESD) ist ein etabliertes Verfahren zur endoskopischen Behandlung von Früh-Neoplasien. Ein wichtiger Bestandteil des Verfahrens ist die submukosale Injektion einer idealerweise hochviskösen Lösung. Im Rahmen dieser Studie wurde eine neue Polymer-Injektionslösung (LiftUp, Ovesco Tübingen, Deutschland) im präklinischen Vergleich zu NaCl 0,9% und Hydroxyethylstärke (HAES 6%) evaluiert.

Methodik:

In einer prospektiv-randomisierten Studie wurden die 3 Injektionslösungen im EASIE-R Modell verglichen. Für die Untersuchung kam ein Doppelkanal-Therapie-Gastroskop (EG-530DFujifilm, Tokyo, Japan) zum Einsatz. Als Resektionsmesser wurde ein 1,5 mm FlushKnife (Fujifilm, Tokyo, Japan) verwendet. Insgesamt wurden 60 standardisierte ESD Prozeduren von je 3 × 3 cm im Bereich des Korpus am Schweinemagen durchgeführt (n = 20 pro Injektionslösung).

Ergebnis:

Alle 60 Läsionen konnten in ESD Technik erfolgreich reseziert werden. Eine komplette Resektion (R0) konnte mit LiftUp in 95% (n = 19), mit HAES in 100% (n = 20) und mit NaCl in 80% (n = 16) erzielt werden. Eine Perforation in der LiftUp Gruppe war nicht zu verzeichnen, wohingegen eine Perforation in der HAES-Gruppe und 2 Perforationen der NaCl-Gruppe dokumentiert wurden. Dies kann am ehesten auf das mit der Substanz LiftUp über einen längeren Zeitraum erzielte stabilere Unterspritzungspolster zurückgeführt werden. Ein adäquates mukosales Lifting, wurde in 80% (n = 16) in der LiftUp-Gruppe, in 30% (n = 6) in der HAES-Gruppe und in 30% (n = 6) in der NaCl-Gruppe erreicht (p < 0,0002). In der LiftUp-Gruppe war die durchschnittliche ESD-Resektionszeit tendenziell zwar kürzer als in den beiden anderen Gruppen, jedoch konnten die Unterschiede zwischen allen drei Gruppen statistisch nicht abgesichert werden.

Schlussfolgerung:

In dieser präklinischen Studie zeigt sich, dass die hochvisköse Injektionslösung LiftUp eine sichere Alternative zu den gängigen Injektionslösungen HAES und NaCl darstellt. Insbesondere erreicht LiftUp einen länger anhaltenden „Lifting“ Effekt bei reduziertem Injektionsvolumen und könnte somit die ESD-Prozedur, als auch vermutlich die einfache EMR sicherer und effektiver machen.