Z Gastroenterol 2018; 56(08): e367
DOI: 10.1055/s-0038-1669101
Kurzvorträge
Endoskopie und minimalinvasive Chirurgie
Erweiterte Diagnostik in der Endoskopie – Donnerstag, 13. September 2018, 13:50 – 15:26, 21b
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

I-scan Optical Enhancement in Kombination mit Magnifikationsendoskopie für die in vivo Beurteilung der histologischen Entzündung bei Patienten mit chronisch entzündlichen Darmerkrankungen

E Klenske
1   Universitätsklinikum Erlangen, Medizinische Klinik 1, Erlangen, Deutschland
,
R Atreya
1   Universitätsklinikum Erlangen, Medizinische Klinik 1, Erlangen, Deutschland
,
A Hartmann
2   Institut für Pathologie, Universitätsklinikum Erlangen, Erlangen, Deutschland
,
G Tontini
3   IRCCS Policlinico San Donato, Gastroenterology & Digestive Endoscopy Unit, Mailand, Italien
,
MF Neurath
1   Universitätsklinikum Erlangen, Medizinische Klinik 1, Erlangen, Deutschland
,
T Rath
1   Universitätsklinikum Erlangen, Medizinische Klinik 1, Erlangen, Deutschland
› Author Affiliations
Further Information

Publication History

Publication Date:
13 August 2018 (online)

 

Einleitung und Zielsetzung:

Neben der mukosalen Heilung als etabliertem Ziel in der Behandlung von Patienten mit chronisch entzündlichen Darmerkrankungen (CED), zeigen neuere Daten, dass auch die histologischen Heilung mit einer verbesserten Prognose assoziiert ist und damit als neues Therapieziel bei CED Patienten fungiert. I-scan Optical Enhancement (OE) ist ein neues optisches Chromoendoskopieverfahren, welches durch Reduktion des emittierten Wellenlängenspektrums eine verbesserte Visualisierung des mukosalen und vaskulären Patterns ermöglicht. In der vorliegenden Studie haben wir überprüft, ob i-scan OE in Kombination mit hochauflösender optischer Magnifikationsendoskopie eine zuverlässige Beurteilung der histologischen Entzündung bei Patienten mit CED ermöglicht.

Methodik:

Eine in vivo Beurteilung der histologischen Entzündung mittels optischer Magnifikation in Kombination mit i-scan OE wurde durch vier Endoskopiker durchgeführt. Die gezielt aus den betrachteten Arealen entnommenen Biopsien wurden anhand etablierter Scores von einem erfahrenen verblindeten gastroenterologischen Pathologen hinsichtlich des Schweregrades der Entzündung begutachtet. Zusätzlich wurde die Interobserver-Variabilität bestimmt.

Ergebnisse:

82 CED Patienten (29 CU, 53 MC) wurden konsekutiv eingeschlossen (40 Männer, mittleres Alter 43, Altersspanne 19 – 72). Ein neu entwickelter i-scan OE Magnifikationsendoskopiescore zeigte hohe Genauigkeit, Sensitivität und Spezifizität für die Beurteilung der histologischen Entzündung und korrelierte stark mit den histopathologischen Scores (r≥0,7, p ≤0,05). Darüber hinaus zeigte ein maßgeblicher Anteil an Patienten mit mukosaler Heilung unter Weißlichtendoskopie Zeichen von Mikroentzündungen unter Magnifikationsendoskopie in Kombination mit i-scan OE. Die Interobserver-Variabilität zur Beurteilung von mikroskopischer Entzündung mit optischer Magnifikation und i-scan OE gemessen mittels Cohens Kappa war erheblich (≥0,7).

Schlussfolgerung:

Die optische Magnifikationsendoskopie in Kombination mit i-scan OE ermöglicht eine präzise Beurteilung der histologischen Entzündung in vivo in real time bei CED Patienten. Damit kann dieser Ansatz möglicherweise dazu beitragen, die Anzahl der notwendigen physischen Zangenbiopsien bei CED Patienten einzusparen.