Z Gastroenterol 2018; 56(08): e364
DOI: 10.1055/s-0038-1669093
Kurzvorträge
Endoskopie und minimalinvasive Chirurgie
Erweiterte Diagnostik in der Endoskopie – Donnerstag, 13. September 2018, 13:50 – 15:26, 21b
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Blue Light Imaging und Linked Color Imaging ermöglichen eine exakte Charakterisierung der gastralen Mucosa

J Weigt
1   Uniklinik Magdeburg, Gastroenterologie, Hepatologie und Infektiologie, Magdeburg, Deutschland
,
A Link
1   Uniklinik Magdeburg, Gastroenterologie, Hepatologie und Infektiologie, Magdeburg, Deutschland
,
P Malfertheiner
1   Uniklinik Magdeburg, Gastroenterologie, Hepatologie und Infektiologie, Magdeburg, Deutschland
,
A Canbay
1   Uniklinik Magdeburg, Gastroenterologie, Hepatologie und Infektiologie, Magdeburg, Deutschland
› Author Affiliations
Further Information

Publication History

Publication Date:
13 August 2018 (online)

 

Einleitung:

Blue Light Imaging (BLI) bietet ein kontinuierliches Lichtspektrum mit Maxima bei 410 und 450nm. Linked Color Imaging (LCI) benutzt BLI Licht zusammen mit post processing. Farben werden neu zugeordnet um eine Kontrasterhöhung zu erzielen. Nur wenige Daten über BLI und LCI zur Charakterisierung der gastralen Mucosa sind verfügbar.

Ziel:

Analyse der endoskopischen Charakterisierung der gastralen Mucosa mit BLI und LCI.

Methodik:

Konsekutive Patienten Symptomen einer chronischer Gastritis wurden mit einem Zoomendoskop (Fujifilm EG-760Z) untersucht. Folgende endoskopischen Kriterien wurden verwendet. a) Normale Mucosa: Erkennbare Sammelvenolen (SCN) ohne fokale Läsionen. b) Atrophie (AG): Weißliche Farbe mit sichtbaren tieferen Gefäßen in BLI, LCI und Weißlicht. c) Intestinale Metaplasie (IM): Villöse oder tubuläre Oberfläche mit weißlicher Verfärbung in LCI, Weißlicht und BL, light blue crest in BLI d) Chronische Gastritis (CG): kein SCN ohne Nachweis von fokalen Läsionen (IM, AG). Die Biopsien erfolgten nach dem updated Sydney Protokoll und aus fokalen Läsionen. Die endoskopischen und histologischen Diagnosen wurden miteinander verglichen.

Ergebnisse:

Es wurden 29 Patienten untersucht (15 w, 14 m; Alter 65 Jahre; 25 – 87 Jahre). 6 Patienten hatten endoskopisch unauffällige Mucosa, was sich in 5 Fällen bestätigte. Endoskopisch hatten, 15 Patienten IM im Antrum, was in 11 Fällen korrekt war (73%). Im Corpus war die endoskopische Diagnose einer IM in 11/14 Fällen (78%) korrekt. Eine Atrophie wurde bei 9/11 Patienten (82%) im Antrum und bei 10/14 Patienten im Corpus (71%) korrekt vorhergesagt. Die Übereinstimmung von endoskopischer Klassifikation und Histologie betrug im Antrum 93% und im Corpus 88%. Der positiv prädiktive- und negative prädiktive Wert für IM waren 0,74 und 0,83 und für Atrophie entsprechend 0,63 und 0,97. Trotz der fehlenden Übereinstimmung wären die Nachsorgeempfehlungen für alle Patienten alleine auf dem Boden der endoskopischen Diagnose korrekt gewesen.

Schlussfolgerung:

LCI und BLI können zur Charakterisierung der chronischen Gastritis verwendet werden. Der klinische Nutzen besteht vor allem darin, prämaligne Veränderungen endoskopisch sicher ausschließen zu können.