Z Gastroenterol 2018; 56(08): e356-e357
DOI: 10.1055/s-0038-1669071
Kurzvorträge
Endoskopie und minimalinvasive Chirurgie
Endoskopische Diagnostik und Therapie am biliären System – Donnerstag, 13. September 2018, 08:00 – 09:28, 21b
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Technische Durchführbarkeit der direkten Cholangioskopie mit dem SpyGlassTM DS

M Küchle
1   Universitätsklinikum Regensburg, Klinik und Poliklinik für Innere Medizin I, Regensburg, Deutschland
,
K Weigand
1   Universitätsklinikum Regensburg, Klinik und Poliklinik für Innere Medizin I, Regensburg, Deutschland
,
A Mehrl
1   Universitätsklinikum Regensburg, Klinik und Poliklinik für Innere Medizin I, Regensburg, Deutschland
,
I Zuber-Jerger
1   Universitätsklinikum Regensburg, Klinik und Poliklinik für Innere Medizin I, Regensburg, Deutschland
,
M Müller-Schilling
1   Universitätsklinikum Regensburg, Klinik und Poliklinik für Innere Medizin I, Regensburg, Deutschland
,
A Kandulski
1   Universitätsklinikum Regensburg, Klinik und Poliklinik für Innere Medizin I, Regensburg, Deutschland
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Publication History

Publication Date:
13 August 2018 (online)

 

Die Cholangioskopie bietet die Möglichkeit der direkten Visualisierung der Gallenwege für biliäre Diagnostik und therapeutische Intervention.

Im Folgenden werden unsere Erfahrungen bezüglich der technischen Durchführbarkeit einer Cholangioskopie nach 21 Monaten Einsatz des SpyGlassTM DS dargelegt.

Retrospektive monozentrische Analyse aller Cholangioskopien mittels SpyGlassTM DS im Zeitraum April 2016-Dezember 2017 am Universitätsklinikum Regensburg.

180 Untersuchungen wurden an 117 Patienten durchgeführt (Alter: 7 – 96 y). Die Untersuchungsindikation bestand in der Abklärung oder Therapie biliärer Stenosen, Konkremente oder Blutung bzw. Kontrolle nach biliärer Intervention. In 4 Fällen wurden die Zielstrukturen über eine einliegende PTCD erreicht.

Als definierte Zielstrukturen wurden der mittlere und proximale Ductus choledochus (DHC), sowie die intrahepatischen Gallenwege in über 92% der Fälle erreicht. Der distale DHC war nur in 84% der Fälle visuell adäquat darstellbar, in nur 57% der Untersuchungen (8/14 Fällen) war eine gezielte Biopsie möglich. Im mittleren und proximalen DHC konnte in 83% (5/6), respektive 95% (20/21) der Fälle unter Sicht biopsiert werden.

In 125 Fällen (70%) erfolgte eine diagnostische Untersuchung, in 39 Fällen (22%) eine therapeutische Cholangioskopie und in 16 Fällen (9%) wurde sowohl aus diagnostischer als auch therapeutischer Indikation cholangioskopiert. Es wurden 24 Interventionen mit elektrohydraulischer Lithotrypsie durchgeführt, die in 20 (83%) Fällen zur vollständigen Entfernung der Konkremente führten. In 31 Fällen erfolgte eine cholangioskopisch kontrollierte Einlage zur nachfolgenden Radiofrequenzablation (5 Fälle), Bougierung, Dilatation oder Stentanlage, welche in 27 Fällen (87%) gelang.

155 Untersuchungen (86%) gelangen komplikationslos. In 18 Fällen (10%) trat eine Cholangitis auf, in 5 Fällen (3%) eine postinterventionelle Blutung, in einem Fall eine Pankreatitis und in einem Fall eine duodenale Perforation.

Die Cholangioskopie mittels SpyGlassTM DS bietet eine sichere technische Anwendbarkeit für direkte biliäre bildgebende Diagnostik und therapeutische Intervention. Im distalen DHC ist die visuelle und histopathologische Beurteilbarkeit eingeschränkt. Die häufigste Komplikation ist die Cholangitis.