Z Gastroenterol 2018; 56(08): e355
DOI: 10.1055/s-0038-1669067
Kurzvorträge
Endoskopie und minimalinvasive Chirurgie
Endoskopische Befunde und Interventionen im oberen und unteren Gastrointestinaltrakt – Freitag, 14. September 2018, 13:35 – 15:03, 22a
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Neue endoskopische Resektionstechnik zur enbloc Resektion für Läsionen bis 30 mm (EMR+)

B Meier
1   Klinikum Ludwigsburg, Gastroenterologie, Ludwigsburg, Deutschland
,
K Caca
1   Klinikum Ludwigsburg, Gastroenterologie, Ludwigsburg, Deutschland
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Publication History

Publication Date:
13 August 2018 (online)

 

Einleitung:

Die endoskopische Mukosaresektion (EMR) gilt als Standardverfahren für die endoskopische Resektion (ER) mukosaler intestinaler Neoplasien. Bei einer Läsionsgröße > 20 mm liegt die en bloc Resektionsrate allerdings unter 40%. Für Läsionen > 20 mm mit dringend erforderlicher en bloc/R0-Resektion steht die endoskopische Submukosadissektion (ESD) zur Verfügung, welche jedoch technisch sehr anspruchsvoll und zeitaufwändig ist und mit einer erhöhten Komplikationsrate assoziiert ist. Eine submukosale Injektion ist wesentlicher Bestandteil beider Techniken, bei längerer Eingriffsdauer wird das so erzeugte Polster jedoch zunehmend absorbiert.

Ziele:

Entwicklung einer neuen, technisch einfachen und schnell durchführbaren endoskopischen en bloc Resektionstechnik für Läsionen bis 30 mm.

Methodik:

Die Technik wurde am explantierten Schweinemagen entwickelt. Der Schweinemagen wurde in ein Simulationsmodell integriert, so dass er der Endoskopie zugänglich war. Ein additiver Arbeitskanal wurde auf ein Standardgastroskop montiert und zur Führung der Resektionsschlinge verwendet. Der Arbeitskanal wurde für einen Greifanker verwendet. Zur Injektion wurde eine neue Substanz verwendet, dessen Viskosität temperaturabhängig ist. Nach Injektion geliert diese bei Körpertemperatur rasch aus und bildet ein über Stunden stabiles Resektionspolster. Die Sicherheit dieser Substanz wurde im Tierversuch bereits belegt. Für die Resektion wurden Greifanker und Resektionsschlinge simultan verwendet (Abb. 1). Es wurden zwei Versuchsreihen mit je 11 Resektionen angefertigt.

Ergebnis:

Die en bloc Resektate waren durchschnittlich ca. 30 × 26 × 11 mm groß (maximal 40 × 33 × 14 mm). Die gesamte Prozedurenzeit lag durchschnittlich zwischen 6 – 7 Minuten. Perforationen traten nicht auf.

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Abb. 1: a: Modell b: zusätzlicher Arbeitskanal c: 11 Uhr: Schlinge 17 Uhr: Anker d: Resektat

Schlussfolgerung:

EMR+ ist eine technisch einfache und schnell durchzuführende Technik zur en bloc Resektion für Läsionen bis 30 mm. Eine weitere Untersuchung der Technik in vivo ist erforderlich.