Z Gastroenterol 2018; 56(08): e348
DOI: 10.1055/s-0038-1669049
Kurzvorträge
Stoffwechsel und Endokrinologie
Viszeralmedizinische Behandlungsstrategien bei Adipositas – Donnerstag, 13. September 2018, 09:20 – 10:48, 22b
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Frühergebnisse der Endosleeve-Operation (Endoscopic Sleeve Gastroplasty) – eine endoskopische bariatrische Therapieoption ohne Implantate

E Tanay
1   Klinikum Stuttgart, Krankenhaus Bad Cannstatt, Klinik für Allgemein-, Viszeral-, Thorax- und Transplantationschirurgie, Stuttgart, Deutschland
,
R Hennig
1   Klinikum Stuttgart, Krankenhaus Bad Cannstatt, Klinik für Allgemein-, Viszeral-, Thorax- und Transplantationschirurgie, Stuttgart, Deutschland
,
J Köninger
1   Klinikum Stuttgart, Krankenhaus Bad Cannstatt, Klinik für Allgemein-, Viszeral-, Thorax- und Transplantationschirurgie, Stuttgart, Deutschland
,
T Meile
1   Klinikum Stuttgart, Krankenhaus Bad Cannstatt, Klinik für Allgemein-, Viszeral-, Thorax- und Transplantationschirurgie, Stuttgart, Deutschland
› Author Affiliations
Further Information

Publication History

Publication Date:
13 August 2018 (online)

 

Einleitung:

Die Endosleeve-Operation (ESG) ist ein endoskopischer bariatrischer Eingriff. Sie ermöglicht anders als bei den bisherigen endoskopischen Verfahren eine Therapie ohne fremdkörper-assozierte Komplikationen. Durch Verkleinerung des Magenvolumens wird die Schlauchmagenoperation imitiert.

Ziele:

Ziel dieser retrospektiven Analyse ist es die ersten 12 operierten Patienten unserer Klinik in Bezug auf Verfahrenssicherheit und Frühergebnisse zu untersuchen.

Methodik:

Es wurden die Daten von 12 Patienten retrospektiv analysiert. Alle Patienten waren übergewichtig oder adipös ohne bekannte Kontraindikationen für ESG. Alle Patienten wurden nach Patientenevaluation im Adipositasboard freigegeben.

Die ESG wurden mit dem Overstitch Instrumentarium (Apollo Endosurgery, Austin, Texas) bestehend aus dem Ösophagus Overtube, dem Overstitch Naht System, der Tissue Helix operiert. Hierbei wurde ein Zwei-Kanal Endoskop (Olympus, GIF-2TH180) eingesetzt. Die Technik wurde durch Lopez-Nava beschrieben. Zuvor wurden mit einer diagnostischen Gastroskopie Kontraindikationen ausgeschlossen.

Die Patientendaten mit Alter, Geschlecht, Medikamentenanamnese, adipositasassozierten Begleit- und Folgeerkrankungen und BMI wurden retrospektiv analysiert.

Ergebnis:

Die ersten zwölf Patienten unserer Klinik mit ESG wurden in dieser retrospektiven Studie untersucht. Der Ausgangs-BMI reichte von 29,1 kg/m2 bis 49,8 kg/m2 und der mediane BMI betrug 32,7 kg/m2. Die durchschnittliche Gewichtsabnahme betrug 7 kg nach 4 Wochen. Der EBWL betrug 30,1% nach 4 Wochen. Die Änderung des BMIs betrug 2,4 kg/m2 nach 4 Wochen.

Diskussion:

Unsere Untersuchung soll Frühergebnisse der Anwendung der ESG zeigen.

Das Hauptaugenmerk liegt neben der Verfahrenssicherheit und Durchführbarkeit auf den Frühergebnissen der Gewichtsabnahme.

Schlussfolgerung:

ESG ist eine neue endoskopische bariatrische Therapie, die in der Hand des endoskopisch erfahrenen bariatrischen Chirurgen eine sichere Möglichkeit bietet Patienten, die die Eingangskriterien der deutschen S3-Leitlinie für eine bariatrische Operation nicht erfüllen, interventionell in ihrer Gewichtsabnahme zu unterstützen. Die mittel- und langfristigen Ergebnisse bleiben abzuwarten.